Nachdem ich mit Warthausen und Essendorf bereits zwei Stationen der Württembergischen Südbahn nach gebaut habe, stand dieses mal eine Zweigstrecke auf dem Plan. Da mich auf dem letzten BSBT die Schmalspurbahn von Florian und Jens besonders fasziniert hat und ein Württembergischer Einheitsbahnhof ohnehin schon länger auf meiner Wunschliste standen, habe ich beides kombiniert und mir eine Unterwegsstation des „Öchsles“, der Schmalspurbahn von Warthausen nach Ochsenhausen zum Vorbild genommen. Auf dem NLGM in Wörrstadt hatte ich den Bahnhof „Äpfingen“ im Gepäck. Der allerdings noch durch Fremdfahrzeuge befahren werden musste, da ich außer meinem Pufferwagen über kein eigenes schmalspuriges Rollmaterial verfügte.
Zu Zwischenhalten am „Öchsle“ konnte ich meinen Vater auf gelegentlichen Sonntagsausflügen in Richtung Ulm überreden. Meist gab es außer den örtlichen Anlagen und der abgestellten Diesellok der Baureihe 251, mal war es die „902“, ein anders mal die „903“ nicht viel zu sehen. Das Enddatum des Betriebs war bekannt, ab dem 01.04.1983 sollte die letzte Schmalspurbahn der Deutschen Bundesbahn auf dem Festland Geschichte sein, aber einen fahrenden Zug hatte ich noch immer nicht aufgenommen. Am Samstag vor Betriebsende hatte ich den Fahrdienstleiter in Biberach(Riß) angerufen, um mich nach den letzten Fahrten zu erkundigen. Der erklärte den deutlich überraschten Thomas „morgen“. Da findet eine Sonderfahrt statt. Dar war es nicht allzu schwer, den Vater zu überzeugen, einen entsprechenden Ausflug zu unternehmen. Die Lok war geschmückt, mit Schild zu „Oechsles letzter Fahrt“. Beide Pufferwagen waren angehängt und einer mit „20 Jahre Kreisfeuerwehrverband“ beschriftet. Das waren die Besteller der Sonderfahrt.
Unterwegs haben wir Fotos angefertigt. Angesichts der geringen Geschwindigkeit und den langen Halten an den Unterwegsstationen wäre da bestimmt noch mehr gegangen, aber auch so bin ich glücklich über die Fotos dieser einmaligen Fahrt.
Steffens wundervolle V52 habe ich nachgebaut und in einigen Bereichen modifiziert. Dazu zwei Pufferwagen und rote, chinesische 3×6-Fliesen passend beschriftet. So kann „Oechsles letzte Fahrt“ vorbildgerecht durch Äpfingen fahren.
Das Ende des Öchsles war nur kurz. Alsbald nahm eine Museumsbahn auf der Strecke ihren Betrieb auf. Die heute noch fährt und zahlreiche historische Fahrzeuge der Strecke in Obhut hat. Übrigens: der Vorspann der SWR-Fernsehsendung „Eisenbahn-Romantik“ wurde an der Strecke gedreht.
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unbewegliche Denkmallokomotive
Es wird sicher noch mehrere Jahrzehnte dauern, bis vielleicht jemand auf die Idee kommt, eine Vossloh G 2000 BB als Denkmal aufzustellen. Die Klemmbausteinvariante von Reobrix taugt beim Bau nach Anleitung schon heute leider nicht zu mehr.
Im Gegensatz zu den gleichzeitig erschienenen Umsetzungen von Vectron und Taurus finde ich die G2000 von den Proportionen absolut stimmig. Mir hat das Modell gefallen und deshalb habe ich es mir gekauft. Auch beim Bau waren meine Emotionen sehr zwiespältig. Höhen und Tiefen wechselten sich ab.
Die Lieferung, wie beim Kauf direkt aus China üblich, erfolgte ohne Umverpackung. Es werden sieben nummerierte Beutel geliefert, dazu ein weiterer Beutel mit den beiden Baseplates (24×32) und „Großteilen“ sowie die Anleitung mit eingelegtem Stickerbogen.
In jedem der Beutel finden sich weitere nummerierte Beutel mit Inhalt entsprechend des Baufortschritts. Dadurch ist beim Bau keine Suche nach Teilen erforderlich. Die Bauanleitung ist extrem kleingliedrig. Selten werden mehr als zwei unterschiedliche Teile in einem Bauschritt verbaut. Leider sind die Bauschritte nicht immer im optimalen Winkel dargestellt. Dank der passend vorkonfigurierten Tüten gab es beim Bauverständnis keine Probleme.
Die Steine lassen sich etwas schwerer zusammendrucken als das dänische Originale. Besonders die Plate, Round 1 x 2 with Open Studs (35480) waren nur mit Nachdruck in die korrekte Position zu bringen. Als Ausfall würde ich die 2×12-Platten für den Seitengang bewerten. Aus den Teilen des Sets waren die Gänge erheblich durchgebogen. Für meinen Bau habe ich dann zwei dänische Platten verbaut. Damit war das Ergebnis akzeptabel. Als suboptimal habe ich die sehr flexiblen Schläuche („Hose Rigid“) empfunden. Hier wären mir starrere Rohre lieber gewesen.
An einigen Stellen wurde unnötig instabil gebaut. Es werden ausschließlich Elemente verwendet, die auch von Lego erhältlich sind, teilweise jedoch nicht in der benötigten Farbe verfügbar sind. Damit wären eigene Varianten in anderen Farbschemata denkbar. Der Bausatz ist grob am SBB-Farbschema orientiert.
Das Fahrgestell ist leider funktionslos. Kein Antrieb, keine Drehgestelle. Nicht einmal drehbare Räder. Damit sind die Kreuzgelenke ebenfalls Attrappen.
Ich erwarte hierzulande einen Preis zwischen 80 bis 100 Euro. Für 1980 Teile ist das erst mal in Ordnung. Allerdings sieht meine Betrachtung etwas anders aus. Ich möchte keine Immobilie, sondern eine Lokomotive die fährt. Dafür muss man den Rahmen komplett umkonstruieren und auch für die „Innereien“ ist dann kein Platz mehr. In diesem Fall erscheint es mir günstiger, gleich eine eigene Lok zu entwerfen. Wer sich mit den Einschränkungen arrangieren kann bekommt zu einem akzeptablen Preis eine Menge Steine in brauchbarer Qualität.
Es geht up!
Nach einem unverschuldeten Totalschaden stand bei uns ein neuer Zweitwagen an. Da die Preise für dessen vollelektrische Version weit über dem, was dieses Auto 2020 neu gekostet hat – und somit weit außerhalb meines Budgets – liegen ist es ein noch mal ein Verbrenner geworden. Mit 96 g CO2/km wenigstens eines der sparsamsten Autos überhaupt, auch im Realverbrauch.
Dieses Ereignis ist durch ein passendes MOC zu würdigen. Inspiriert durch dem VW up! von Ralph Savelsberg habe ich dessen Umsetzung modifiziert. Für die bessere Anpassung an die Proportionen des Originals ist u.a. das Fahrzeug zwei Noppen tiefer. Damit der Fahrer trotz der reduzierten Höhe ins Auto passt, wurde auf die Bodenplatte verzichtet. Hinter dem VW Emblem sitzt der noch nicht erschienene Stein 3386. Ein geniales Teil! Dieses u.A. in dem wird ab März 2023 erscheindenden
Speed Champions 76916 Porsche 963 verwendet.
Einige wenige Teile müssen noch besorgt werden, dann kann ich das Auto auch aus richtigen Steinen fertigstellen.
Danke Ralph für die tolle Basis
Eine Anleitung habe ich auch erstellt. Alle verwendeten Steine sind in mehreren Farben erhältlich. Die 1×5-Platte (78329) ist hier der limitierende Faktor. Diese sollte sich im Bedarfsfalle jedoch leicht ersetzen lassen.
Ein Bahnhof!
Angeregt durch den Bahnhof Stammbach von Ben wurde ich angespornt, ein eigenes Bahnhofsgebäude zu bauen. Da ich den Haltepunkt „Wattenweiler“ bereits umgesetzt habe, lag es nahe, mit der benachbarten Betriebsstelle „Essendorf“ weiterzumachen.
Hier mit der wundervollen 44 von Tamás de Groot
Essendorf war ein kleiner Dorfbahnhof, der 1984, also ein Jahr nach Wattenweiler, seine Reisezughalte verloren hat. Interessant war, ebenso wie an der benachbarten Zugfolgestelle Ummendorf, das bis zum Schluss (1992) vorhandene und in Betrieb befindliche Wärterstellwerk. Die beiden letzten an der Südbahn. Diese waren jedoch nur besetzt, wenn die Bedienung des Bahnhofs mit dem Übergabezug erfolgt ist. Um im Notfall dennoch Überholungen durchführen zu können, soll für den Fahrdienstleiter ein Dienstfahrrad vorgehalten worden sein.
und hier mit der 218 von Ben
Um prüfen zu können, ob sich die Proportionen im Modell stimmig umsetzen lassen, habe ich mit dem Bau zunächst digital begonnen. Gerade das zerklüftete Dach stelle dabei eine Herausforderung dar. An einzelnen Stellen (Ecken der Dachrinnen, 75° Innenecke sowie bei den Fenstern) werde ich wohl selbstgedruckte Teile einsetzen müssen.
Hier mit meinem VT 627.0-Vorserienfahrzeug.
Bereits im ersten nackten Rohbau verschlingt das Empfangsgebäude über anderthalb Grundplatten samt des angebauten Güterschuppen mehr als 2.500 Teile. Stud.io nennt einen Steinepreis von über 500€ und ein Gewicht von über 5 kg. Im weiteren digitalen Baufortschritt mit Bahnsteig und detailliertem Güterschuppens stieg die Teilezahl auf über 5.600 an, die Kosten werden im Bereich von 1100€ angegeben und das Gewicht bewegt sich zügig auf die 10kg zu. In der Praxis wird der Bau nicht so teuer werden, da recht viele der Teile bereits vorhanden sind.
Hier von der Straßenseite
Im Zuge des zweigleisigen Ausbaus der württembergischen Südbahn, bekannt aus dem Lied von der „schwäb’sche Eisebahne“, entstanden bis 1913 viele Empfangsgebäude der Bahnhöfe neu. Sehr ähnliche, aber im Detail unterschiedliche Gebäude findet bzw. fand man in Einingen (abgerissen), Erbach, Dellmensingen (abgerissen), Rißtisssen-Achstetten, Schemmerberg, Langenschemmern, Essendorf, Durlesbach, Mochenwangen und Niederbiegen.
Das 1912 erbaute Gebäude des Bahnhofs Essendorf ist dabei eines der kleineren Gebäude und verfügt, statt der ansonsten charakteristischen Bogengalerie über eine Säuldendach. Es ist auch heute noch erhalten und befindet sich in Privatbesitz.
Interessant war am Bahnhof das bis 1992 in Betrieb befindliche Kurbelstellwerk württembergischer Bauart nebst zugehörigem Wärterstellwerk. Eine ausführliche Beschreibung des Stellwerks findet sich im HiFo von DSO. Ob heute mit heute neu gebauten elektronischen Stellwerken auch 80 Jahre lang sicher Züge verkehren werden können?
Für den Nachbau ist es sehr hilfreich, auf umfangreiche vorhandene Hochbaupläne und Fotos im Landesarchiv von Baden-Württemberg zugreifen zu können. Danke für diesen fantastischen Bürgerservice!
www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=21…
Dort finden sich auch einige Fotos:
www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-637188
www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=23…
Zum Bahnhof gehören Empfangsgebäude, Wärterstellwerk, ein Nebengebäude mit Toiletten ein Raiffeisen-Lagerhaus, zwei durchgehende Hauptgleise, einem Überholgleis, zwei Gütergleisen, 6 Hauptsignalen und 13 Weichen. Die Umsetzung im Modell hat eine gewisse Idealisierung dieser Anlagen erfordern. Die erstmalige Präsentation erfolgte auf dem Bauspielbahntreffen in Schkeuditz.
Kleiner Wagen auf großer Fahrt
Inzwischen ist das Diorama, dass ich für den Wettberwerb „ocTRAINber“ des Brick Modell Railroaders erstellt habe, fertig gebaut und fotografiert.
Durch Michel (MTM) wurde ich auf den OcTRAINBer 2020 aufmerksam. Und sein erstes Foto zum Wettbewerb sollte, wie sich später herausstellt, auch meine Idee befruchten. Danke, Michael!
Zunächst hatte ich überlegt, was ich gerade im Bau habe:
- eine V36 mit Steuerwagen. Das gibt halt einen Zug, aber kein Diorama. Die V36 verkehrte in den 50er Jahren in mehreren Ballungsräumen mit Personenzügen im Wendezugbetrieb. Die V36 ist kein wirklich eigenes Werk, sondern eine (noch nicht final fertiggestellte) Modifikation nach der Bauanleitung von bricks-on-rails.de.
- einen württembergischen Einheitsbahnhof mit einem Stückchen Schmalspurbahn. Da komme ich mit zwei Grundplatten kaum nicht hin. Außerdem stehe ich mit dem Modellen noch ziemlich am Anfang. Aber das wird bestimmt mal ein tolles Modell.
- etwas mit meinen Formsignalen. Beispielsweise die Signalbrücke von Thiergarten im Donautal.
- mein Wattenweiler. Würde in die größte Kategorie passen und wurde fertig und zum ersten mal nach dem 1. August 2020 präsentiert. Aber die ersten Baufotos wurden vor mehr als einem Jahr veröffentlicht. Also leider für den Wettbewerb nicht neu genug.
Daher zurück zu Michael. Das erstes Foto seines Wettbewerbsbeitrags mit der 9V-Kreuzung hat mich an die kleine 90°-Kreuzung von Trixbrix erinnert. Und an das, was ich daraus schon immer mal bauen wollte: Einen Schuppen für die Bahnmeister-Draisine Klv 12. Da diese Draisinen über eine Hebevorrichtung für den Fahrtrichtungswechsel verfügen, wurden deren Schuppen häufig rechtwinklig zum Gleis angeordnet.
Von diesem Draisinentyp hat die Deutsche Bundesbahn zwischen 1953 und 1962 knapp 700 Exemplare beschafft. Damit sollte fast jede Bahnmeisterei über ein solches Gefährt verfügt haben. Angetrieben wird die Draisine mit einem vom Käfermotor abgeleiteten VW-Industriemotor mit 28 PS. Die Höchstgeschwindigkeit des „Kleinwagen mit Verbrennungsmotor“ beträgt 60 km/h. Da der Kleinwagen die Schaltkontakte der Bahnübergänge sowie den Streckenblock nicht sicher auslöst, mussten die Fahrten mit der Draisine fahrdientlich besonders behandelt werden.
Um wenigstens gewisse Chancen im Wettbewerb zu haben, wollte ich in der kleinsten Kategorie starten. (maximal zwei Grundplatten). Eigentlich wollte ich mit einer Platte auskommen, am Ende wurden es schließlich anderthalb Platten. Zudem ist schnell-bauen nicht mein Ding, daher lieber klein bleiben. Passt auch besser zu einem Kleinwagen. Den Klv 12 hatte ich bereits gebaut. Auch mit dem knuffigen Vorbau der frühen Ausführungen. Mit Drehvorrichtung, wenn auch nicht ausfahrbar.
Fotos von einem Schuppen, der mir als passendes Vorbild hatte ich zunächst nicht wirklich gefunden. Nur ein paar Fotos von Modellbausätzen. Als Dach wollte ich die rostig bedruckten 6×8-Slopes verwenden. Damit es zur Breite des Schuppens passt wurde das Dach nicht spitz, sondern in eine Richtung geneigt. Für die Verschalung mit Brettern habe ich die bereits in Wattenweiler bewährte Snot-Bauweise mit 1×4-Steinen mit 4 Frontpins sowie Fliesen zurückgegriffen. Später fand sich im ungarisch-rumänischen Grenzgebiet noch ein beängstigend gut passendes Vorbild.
Um das Modul auch mal anderweitig einsetzen zu können habe ich mich, wie bereits in Wattenweiler, an dem LEN-Standard orientiert. Abweichend vom Standard habe ich zusätzlich Magnete verbaut, um die Module sicher zusammenzufügen. Zudem werden die Grundplatten mit doppelseitigem Klebeband auf eine 4mm Sperrholzplatte geklebt. Dadurch lassen sich vor allem größere Module sicher transportieren.
Nachdem der Prototyp des Schuppens stand, zeigte sich dass ich noch etwas Deko benötige. Eine herbstliche Birke. Und eine Wellblechhütte. Und ein Fußwegübergang mit Umlaufschranke. Also eine halbe Platte mehr. Das Diorama bleibt klein. Mit dem zum Oktober gehörenden Herbst ist leider nichts geworden, da ich mich, von Jojo inspiriert, für die kleinen Blätter entschieden habe. Herbstliche Farben gibt es da nur bei Bluebrixx (gelb) und direkt in China (bright orange, orange). Zwischen Entscheidung und Abgabetermin reiche die Zeit leider nicht mehr aus, alle passenden Farben zu erhalten.
Der Bau der Wellblechhütte war eine Herausforderung, da auf Grund der verwendeten Gitterfliesen einerseits alles unterbaut sein muss, anderseits die Wände aber nicht zu sehr auftragen dürfen. Auch das möglichst zumindest halbwegs rundes Dach, ebenfalls aus Gitterfliesen, darf nicht zu sehr auftragen. Die gefundene Lösung erscheint mir akzeptabel.
Der Fußgängerübergang meines Diroramas ist mit einer Umlaufschranke gesichert. Zusätzlich ist hier auch ein Blinklicht angebracht. Das kommt beim Vorbild nicht häufig vor, aber es ist realistisch. Das habe ich vor allem gemacht, um die Blinklichter aus dem Set 7866 „Remote Controlled Road Crossing“ von 1983 mal einzusetzen. Diese orientieren sich recht nahe an deutschen Vorbildern.
Das Umlaufgitter entstand, aus der Not heraus, aus Roboterarmen und 3L-Laerschwertern. Die roten (und andere) Laserschwerter hatte ich erst kurz zuvor beim Kundendienst geordert, da man diese immer gebrauchen kann und diese dort günstig zu bekommen sind.
Auf den Lichtbaustein und die massiven Stecker wollte ich jedoch verzichten. Passen doch handelsübliche 5mm-LED genauso in die Lichtöffnung des Blinklichts. Statt des Originalen Blinkgebers habe ich den Bausatz „Velleman MK102 Blinklicht“ verwendet. Abweichend von der Bauanleitung sind die LED nicht auf der Platine verlötet. Wenn man die beiden Kondensatoren und Transistoren liegend montiert, passt die Elektronik vollständig in des nach LEN gebaute Schotterbett. Mit schwarzem Schrumpfschlauch habe ich die Kabel zur LED ein wenig getarnt.
Extra für den Wettbewerb habe ich mir noch eine große Lichtbox gekauft. Dieses Modell lässt sich sehr einfach zusammenklappen und so leicht verstauen.
Im Wettbewerb sind ganz fantastische Modelle eingereicht worden. Daher rechte ich mir keine all zu großen Chancen auf eine Platzierung aus. Dennoch fühle ich mich zwischen all den fantastischen Baumeistern nicht deplatziert. Das ist – auch ohne Preis – ein gutes Gefühl.
Ach ja: Am Abend der Abgabe kam mir, kurz vor dem Einschlafen, noch eine Idee für eine Szenerie, die ebenfalls hervorragend in den Wettbewerb gepasst hätte. Vielleicht realisiere ich die mal später.
Auf der ein oder anderen Ausstellung wird das Modul bestimmt zum Einsatz kommen.
Das war noch Blech!
„Das war noch Blech!“ – diesen Ausspruch wird der Besitzer eines Mercedes/8 oder eines anderen, einen soliden Eindruck machenden Oldtimers sicher nicht mehr hören können. Wer allerdings ein wirklich sattes Türschließgeräusch erleben möchte, dem sei eine Fahrt in „Umbauwagen“ empfohlen. Die massiven, einflügeligen Türen benötigen beim Schließen zwar einen gewissen, nachdrücklichen Schwung. Aber dann sind sie auch zu. Heute wäre der Einsatz dieser Wagen im Planverkehr undenkbar. Schließlich sind diese weder mit einer automatischen Schließvorrichtung, noch mit einer Türblockierung ab 0 km/h („TB0“) ausgestattet.
Diese Bauart entstand in großer Zahl zwischen 1953 und 1961 auf den auf ein einheitliches Maß gebrachten Fahrgestellen veralteter Wagen aus der Länderbahnzeit. Insgesamt entstanden in den Ausbesserungswerken der Deutschen Bundesbahn 6.583 dreichsige sowie 1.821 vierachsige Wagen. Entsprechend stark präsent waren diese Wagen in der Dampflokzeit auf den Strecken der Bundesbahn. Ausgemustert wurden die letzten Wagen Dreiachser Mitte der 80er, die letzten Vierachser Anfang der 90er. Recht viele Wagen sind heute bei Museumsbahnen im Einsatz. Von meiner ersten Studentenbude an der Rothaarbahn aus war ich noch gelegentlich Fahrgast in diesen Wagen – die ich bei Auswahlmöglichkeit stets den n-Wagen (Silberlinge) vorgezogen habe.
Ausgehend vom Modell von jtlan habe ich meien Interpretation des Vorbilds umgesetzt. In 9er Breite, in dunkelgrün und in baldiger Hoffnung auf dunkelgrüne Eisenbahnfenster von Bluebrixx. Die Fenster habe ich wenige Minuten nachdem mich die Mail über die Verfügbarkeit erreicht hat bestellt. Bereits nach wenigen Tagen waren sie vergriffen. Da war es schlau, schnell zugeschlagen zu haben. Hier scheint man offensichtlich den Nerv der Noppenbahner getroffen zu haben.
Auch die ein Vermögen kostenden dunkelgrünen 1×2 Fliesen sollen bei BB im Anmarsch sein. Hier war kein Zurückgreifen auf kompatible Elemente erforderlich, denn hiervon ich habe noch einige Originale im Bestand. Oberhalb der Türen könnte auch weniger auffällig auf 1×1-Fliesen oder schwarze Exemplare zurückgegriffen werden.
Da es die in den Türen verwendeten Eisenbahnfenster 1x2x3 (4035) nirgends und von keinen Hersteller in dünkelgrün gibt, habe ich ganz frevelhaft zur Spraydose gegriffen. Bei MG-Prime gibt es Lacke in Pantone-Farben. Christopf Bartneck hilft, den richtigen Ton zu treffen.
Größere Verrenkungen hat das Dach erfordert, damit es eine schöne, runde Form erhält. Neben einem Berg Kurvenslops ist zudem eine Menge an Brackets und Platten erforderlich, die die Unterkonstruktion des Daches Bilden. Da sich über den Fenster keine Noppen befinden dürfen, wurde auf die Minifiguren-Standplatte 3×4 zurückgegriffen. Diese gibt es bei Bluebrixx in dunkelgrün.
Ich hoffe, irgendwann wird es die bisher nur im Stadion und im Fiat vorkommenden Bogensteine 65734 auch mal in grau geben wird. Immerhin sind diese mit dem Flügel jetzt auch in schwarz herausgekommen. Dann wird die Dachkonstruktion um einiges einfacher. Und das Dach lässt sich noch eine Plattenhöhe tiefer legen, so dass noch vorbildgerechteres Aussehen möglich wird.
Als der Prototyp noch nicht so fotogen war, habe ich erste Gehversuche mit stud.io unternommen. Eigentlich kann ich mich mit dem digitalen Bauen nicht so recht anfreunden. Lieber baue ich mit Steinen in der Hand, probiere aus und schaue. An dieser „Mischbauweise“ könnte ich für mache Projekte durchaus gefallen finden. Einige Ideen sind mir eher beim digitalen Bauen gekommen, andere bei manuellen Experimenten. Hilfreich ist das Digitalbild auch für den Abgleich mit dem Original. Ich bin, bis auf das derzeit kaum anders zu lösende Dach, mit dem Ergebnis zufrieden.
Die Abweichungen am Drehgestell sind kein Fehler. Das Minden-Deutz-Drehgestell weist einen längeren Radstand (2500 mm) als das meist nur bei den Gepäckwagen verwendete Schwanenhals-Drehgestell (2150 mm) auf.
Insgesamt sind vier Wagen im Bau. Zwei mit ausschließlich zweiter Klasse, eine Wagen 1./2. Klasse (AB4yg) sowie einen mit Gepäckabteil (BD4yg). Und davor Werners V100 – das ergäbe einen schicken Zug. Vermutlich muss ich mir allerdings noch Gedanken um kugelgelagerte Achsen machen, sonst dürfte der Zug zu schwer rollen.
Gegenüber den heutigen Wagen haben diese klassischen Fahrzeuge noch einen manchmal sehr wichtigen Vorteil. Ein heutiger Doppelstockwagen transportiert sitzend für bis zu 142 Reisende. Für diese steht eine Toilette bereit. In den Umbauwagen gab es je Wagenseite, die 1. Klasse ausgenommen, hingegen eine Toliette. Also meist zwei Toiletten für 80 Reisende.
Übrigens habe ich meine einzige Entgleisung in einem Umbauwagen erlebt. Beim „Inselfest“ an der Papierfabrik Baienfurt 1983. Die Fabrik existiert nicht mehr, die Strecke auch nicht. Immerhin ist die Dampflok der Papierfabrik erhalten geblieben und steht im Eisenbahnmuseum Nördlingen regelmäßig unter Dampf.
An des Wassers Scheide (1)
aufgenommen am 07.09.2019
Foto: Marion Zinser
Teil 1 – Das Vorbild
An der Schwäbischen Eisenbahn, deren Teil die Württembergische Südbahn ist, verläuft von Ulm an der Donau an den vom Rhein gespeisten Bodensee. Folglich befindet sich an dieser Strecke die europäische Wasserscheide zwischen Donau und Rhein. Weniger theatralisch: die zwischen Schussen und Riß. Oder noch stärker aufgetragen, die zwischen Schwarzem Meer und Nordsee. Auf einer Höhe von 578 m über NN, wie das aufgestellte Schild informiert und zugleich auch der höchste Punkt der Südbahn. Als Sehenswürdigkeit auf der Website der Gemeinde erwähnt.
Das Schild scheint inzwischen seinen Weg in eine Partykeller gefunden zu haben. Jedenfalls war es bei meinem letzten Besuch vor Ort nicht mehr vorhanden. Nur noch die beiden leeren Standrohre ragten in den Himmel. Das Schild am Richtungsgleis Friedrichshafen ist bereits viele Jahre zuvor entfernt worden.
Für die Dampflokheizer war dieses Schild sicher jedesmal eine kleine Freude. Denn schließlich war jetzt erst einmal das Schlimmste geschafft. Bei meinen ungezählten Fahrten über die Südbahn war es ebenfalls eine Ortsmarke, auf die ich bei Jeder Fahrt zur Kentnis achtete.
Die Lage des Vorbilds
Ausschnitt aus dem Bildfahrplan der Südbahn von 1981/82
Bei Streckenkilometer 147,43, auf einer Höhe von 577,8 Metern über NN lag die Dienststelle „TWAT“, oder „Bk Wattenweiler Hp ausgeschaltet“, wie mir mein Bildfahrplan verrät. Das Zeichen (<>) zeigt an, dass es sich um eine „Zeitweise ausgeschaltete Zugfolgestelle“ handelt.
Direkt östlich neben dem Schaltkasten am Bahnübergang stand einst das Gebäude.
Die Südbahn war in meiner Jugend meine „Hausstrecke“. Von einigen herausragenden Eisenbahnern an deren Bahnhöfen wurde ich nicht nur für die Eisenbahn begeistert, sondern auch in viele wichtige „Geheimnisse“ des Eisenbahnbetriebs eingeführt. Von den dort gelernten profitiere ich noch viele Jahrzehnte später. Nicht nur in Beruf und Hobby. Vielen Dank!
Im Kontext
Während die meisten der kleineren Bahnhöfe allesamt über unterschiedliche Gebäude, aber mit einem mehr oder weniger einheitlichen Stil verfügen wirken viele Empfangsgebäude der Haltepunkte eher wie aus Bahnwärterhäusern abgeleitet (Weißenau, Oberzell, Gerbertshaus). Auch die Haltestelle in Hochdorf ähnelt diesen Gebäuden, verfügt jedoch über ein steileren Giebel und somit ein höheres Dach. Die Haltepunkte in Kelhen und Löwental sind langgezogenen Flachbauten. Allerdings entstanden letztere Gebäude erst 1937 bzw. 1938.
Das Gebäude in Wattenweiler passt so gar nicht zu den anderen Gebäuden an der Strecke, auch wenn es ebenfalls im Zuge des zweigleisigen Ausbaus der Südbahn entstanden ist.
Unklar bin ich mir zum Gebäude in Schweinhausen, da von dort nur ein Grundriss zur Verfügung steht. Von der Größe her scheint es ähnlich zu Wattenweiler zu sein. Allerdings ist dort auch ein Wohnraum vorhanden, den ist in Wattenweiler m. W. nicht gegeben hat.
1983 hielt der letzte Zug
Betrieblich war der Haltepunkt Wattenweiler „zu meiner Zeit“ bereits unbesetzt und mit einer permanent durchgeschalteten Blockstelle verbunden. Alteingesessene Eisenbahner erzählten mir, dass die Blockstelle mit Personal besetzt würde, wenn der Indusi-Prüfzug käme. Dann würden die Signale auf Halt gestellt und der Magnet geprüft. Selbst erlebt habe ich das leider nie. Aber auch ohne den Prüfzug wollte ich das mal inspizieren. Es muss 1982 gewesen sein, das Sp Dr L 60-Stellwerk in Schussenried war kurz vor der Inbetriebnahme, als ich mich mit dem Fahrrad aufmachte um mir diesen mysteriösen Ort näher anzuschauen. Gut dreißig Kilometer waren es von meinem damaligen Wohnort aus. Das Gebäude war verrammelt, die Scheiben zugenagelt. Fotos gibt es leider keine, denn ich hatte als 13-jähriger Knirps noch keine Kamera. Zu fragen, ob ich die väterliche Spiegelreflexkamera ausgeliehen bekomme habe ich mich nicht getraut. Eigene Bilddokumente gibt es von diesem Zustand daher leider nicht. Mit der Blockstelle war es am 11.11.1982 vorbei. Das neue Stellwerk in Schussenried ging in Betrieb und damit auch die Selbstblocksignale Sbk 553 (Richtung Ulm) und Sbk 554 (Richtung Friedrichshafen). Am Samstag, den 28.05.1983 wurde an dieser Stelle der Haltepunkt Wattenweiler letztmalig angefahren.
Übrigens: Auch wenn in Wattenweiler nie eine Weiche lag, führt die Bahnhofsgasse zum ehemaligen Haltepunkt.
Zwei Jahre danach sah es so aus. Auch wenn keine Züge mehr hielten, waren 1985 Bahnsteig und Wartehalle noch vorhanden. Ungefähr an meinem Fotostandpunkt dürfte das Gebäude, um das es hier primär geht, gestanden haben.
D960 durchfährt Wattenweiler
218 397, aufgenommen am 26.07.1985
eigenes Foto
Archivfunde
Erfreut war ich, als mich Marion, eine Chronistin der Gemeinde Ingoldingen, kürzlich wegen Fotos, die Mitte der 80er Jahre entstanden sind, angesprochen hat. Von ihr wurde auch die Einladung zur Eröffnungsfeier am 6. Juli 1913 wieder entdeckt. Der Halt entstand somit erst im Zusammenhang mit Fertigstellung des zweiten Gleises und war somit nur an knapp 70 der 170 Jahren Südbahn in Betrieb.
Annonce im „Waldseer Wochenblatt“
Die Angebote auf die Ausschreibung der verschiedenen Gewerke zum Bau des Haltepunkts mussten bis zum 07. August 1912 bei der Bahnstation Essendorf eingereicht werden. Damals „konnte man in Württemberg noch Bahnhof“. In weniger als einem Jahr.
Annonce im „Waldseer Wochenblatt“ vom 25.07.1912
Marion hat mich auch auf das Landesarchiv Baden-Württemberg aufmerksam gemacht. Auf deren Website sind sehr viele Archivinhalte online verfügbar. Darunter Fotografien und Hochbaupläne der Bundesbahndirektion Stuttgart. Vom Gebäude des Haltepunkt Wattenweiler gibt es dort zwei online einsehbare Fotos von dem Gebäude in dem Zustand wie ich ihn damals erlebt habe. Mit dem handschriftlichen Zusatz „abgebrochen am 28.12.1982“ versehen.
Landesarchiv Baden-Württemberg, Staatsarchiv Ludwigsburg, Reichs-/Bundesbahndirektion Stuttgart: Fotografien / ca. 1930-1990, K 414 I Nr 1278,
Permalink: http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-637627
Deren freundliche Lizenzbestimmungen erlauben mir die Wiedergabe der Fotos. Vielen Dank für den tollen Service.
Fotos aus der Zeit des Dampfbetriebs finden sich im HiFo von DSO:
Dampf vor 40 Jahren: Aulendorf – Wattenweiler, 13.08.1970 (m 10 B) von User „03 1008“
Dampf vor 40 Jahren: Abschiedsfahrt 03 088 Ulm – Bad Waldsee u. z., 03.09.1972 (m 15 B), ebenfalls von User „03 1008“
IC 119 am BÜ von Wattenweiler
218 434 und 218 491 am 16. Februar 2019
Foto von „797 505“
Weitere Fotos vom Haltepunkt im Betrieb habe ich im Buch „Die Eisenbahn im Donautal“ gefunden. Die nicht nur Fragen beantworten, sondern auch neue aufwerfen.
Das Gebäude stand am Richtungsgleis Ulm, direkt am Übergang neben dem Schalthaus der Halbschranke. Auf der rechten, Schussenried zugewandten Seite des Gebäudes befand sich der Dienstraum mit den Einrichtungen der Blockstelle, auf der linken der Warteraum mit Fahrkartenschalter. Auf der südlichen Schmalseite des Gebäudes war zudem ein Trinkwasserbrunnen angebracht. Über der Tür zum Dienstraum die beiden Wecker für die Richtungen, daneben ein Streckenfernsprecher.
Nebengebäude
Auf einzelnen Fotos ist zudem ein Nebengebäude an Stelle der späteren Wartehalle zu sehen. Das es ist allen Abmessungen kleiner als das Empfangsgebäude ist, auch hier ein Walmdach vorhanden ist und ein garagenartiger Anbau vorhanden ist, erkennt man auf den Fotos. Das ist deutlich anders, als die bekannten Nebengebäude an den Bahnhöfen der Südbahn. Ich habe mich bei der Umsetzung daher am Abortgebäude von Dittwar (heute Stadtteil von Tauberbischofsheim) orientiert, das mir von Baujahr, Form und Größe passend erschien. Das wirkt stimmig, wird aber sicher durch Vorbildfotos oder -pläne, falls die mal auftauchen sollten, widerlegt.
Gut einhundert Meter weiter ulmwärts stand auf einer leichten Anhöhe zudem ein Bahnwärterhaus. Auch dieses ist leider längst verschwunden, wird aber der üblichen württembergischen Standardbauweise entsprochen haben, wie auch heute noch vielfach an der Südbahn anzutreffen. Der Halt lag am beginn einer langgezogenen Kurve mit einem Radius von etwa 1.500 Metern.
Auf der Anhöhe des ehem. Bahnwärterhaus entstand das Foto der „Maxima“.
SGL-Maxima in Wattenweiler
Aufgenommen am 19. Oktober 2012
Foto: Stefan Schmid
Wattenweiler heute
Die Südbahn ist heute noch eine der wenigen verbliebenen, nicht elektrifizierten zweigleisigen Hauptstrecken in Deutschland. Die Doppelstockzüge werden vermehrt nicht mehr mit 218ern bespannt, sondern mit Diesel-Traxxen.
Knapp an der Regenfront vorbei…
VT 611-Soppeleinheit am 12. September 2017
Foto: Claudius Bernhard
Diese modernen Fahrzeuge, stetige Quell vielen Kummers, sind inzwischen auch wieder historisch. Auch die letzte Garnitur ist abgestellt. Inzwischen fahren nur noch VT612-Neigezüge in gelber Landeslackierung. Auch die Schrankenanlage wurde im Zuge der Elektrifizierung durch ein moderneres Exemplar ersetzt, dass erst nach langer Sperrung in Betrieb genommen wurde.
Die Elektrifizierung der Südbahn ist im vollen Gange und zwischen Ulm und Ravensburg bereits recht weit gediehen. Einiges hat sich dadurch verändert. An die Masten muss man sich gewöhnen. Sicher werden nicht nur die allgegenwärtigen Traxx-Loks, sondern, außerhalb des planmäßigen Nahverkehrs, viele Baureihen die Fotofreunde entzücken. Lassen wir uns überraschen.
Zeitleiste
Datum | ggf. Datum bis | Änderung | Quelle |
---|---|---|---|
26. Mai 1849 | Eröffnung der Südbahn zwischen Biberach (Riß) und Ravensburg | Wikipedia | |
1905 | 1913 | Zweigleisiger Ausbau der Südbahn | Wikipedia |
07.08.1912 | Vergabe der Hochbauarbeiten für den Haltepunkt | Waldseer Wochenblatt vom 25.07.1912 | |
06.07.1913 | Eröffnung des Haltepunkt Wattenweiler | Waldseer Wochenblatt | |
ca. 1975 | Keine durchgehende Besetzung der Blockstelle. Verlegung des Richtungsbahnsteigs Friedrichshafen hinter den Bahnübergang. Bau einer automatischen Halbschrankenanlage. | Akten zur Organisation der Außenstelle Wattenweiler im Landesarchiv gehen bis 1975. Einsichtnahme ist nicht erfolgt. | |
01.11.1982 | Inbetriebnahme der Sp L Dr S 60-Stellwerks in Bad Schussenried inkl. der SBK. Auflassung der Blockstelle Wattenweiler, ersatz durch SBK 553/554. | Die Eisenbahn im Donautal | |
28.12.1982 | 10.01.1983 | Abbruch des Empfangsgebäudes | Vermerk auf einem Foto im Landesarchiv (früheres Datum); Vermerk auf einem privaten Foto |
28.05.1983 | Letzter Planmäßiger Halt eines Reisezugs in Wattenweiler | Kursbuch der Deutschen Bundesbahn Winter 1982/83 sowie Sommer 1983 | |
11.03.2019 | 15.07.2019 | Elektrifizierung zwischen Biberach(Riß) und Aulendorf | |
vsl. 11.12.2021 | Aufnahme des elektrischen Betrieb auf der Südbahn |
Ski und Rodel gut mit dem VB 141
Für den Transport von Skiern mit den Ausflugstriebwagen von der Reichsbahn ein entsprechender Anhänger konzipiert, aber nicht realisiert. Mitte der 50er griff die Bundesbahn diese Idee auf und lies ein entsprechendes Fahrzeug bauen. Auch wenn die Anhänger tatsächlich mit den Aussichtstriebwagen VT90 und ET91 zum Einsatz gekommen sind, die größere Zahl diente dem Transport von Fahrrädern und Reisegepäck mit den einmotorigen Schienenbussen VT95.
Hinter dieser Typbezeichnung verbirgt sich ein seltener Anhänger für den einmotorigen Uerdinger Schienenbus VT95. Damit konnten einige Fahrräder oder Gepäck mitgenommen werden, auch wenn der Triebwagen ohne Beiwagen, der über ein Gepäckabteil verfügt, unterwegs war. Nicht einmal Wikipedia hat ein Bild von diesem Fahrzeug.
Das urige Verhikel war zwischen 1952 und 1961 im Einsatz. Lediglich im Raum Passau hielten sich noch zwei Anhänger bis 1968.
Wie so häufig waren die Wege beim Bau des Modells mal wieder ziemlich verquer. Angeregt durch das aktuelle Modell von Feanor001, das widerum stark von Flogo inspiriert ist wollte ich eigentlich einen der beiden aus dem Serien-VT95 umgebauten Indusi-Messwagen nachbauen. Nachdem ich Flogos Modell telweise nachgebaut hatte, viel mir eine Maßskizze des Uerdingers in die Hände. Der Schienenomnibus von Flo ist zwar wunderschön, für einen 1:42-Fetischisten wie mich aber viel zu klein. Also ein Neubeginn, wenn auch weiter unter Verwendung vieler von Flos Ideen. Doch der Triebwagen muss noch auf seine Fertigstellung warten. Im Zuge der weiteren Recherche bin ich auf den Anhänger gestoßen, der als Fingerübung vor dem roten bzw. gelben Blitz entstanden ist. Zumal ich ein Faible für Vorbilder habe, die aus Klemmbausteinen bisher noch nicht realisiert wurden. Ehrensache, dass dem Anhänger auch ein VT95 folgen muss.
Auch wenn ich das Modell aufklappbar gestaltet habe. Fahrräder lassen sich darin leider nicht transportieren. Immerhin passen ein paar Koffer hinein. Und, da der Schienenbus mitunter auch als Ferkeltaxi verspottet wurde, taugt er aucvh als Schweineanhänger. Hier mit Tieren aus chinesischer Produktion.
Es hat mir viel Freude bereitet, dieses Modell zu bauen. Der Grundkorpus stand innerhalb von Minuten und entsprach bereits nahezu dem fertigen Modell. Allerdings gab es eine Vielzahl von Verfeinerungen, die nach und nach durchgeführt wurdem. Lampen, Kupplungsattrape, Standfüße und vor allem die zumindest einseitig zu öffnende Haube. Was mir besonders gefällt: trotz der Funktionen ist das Modell, bis auf die Beschriftung, völlig puristisch gebaut. Ich bin schon gespannt, wie sich der Anhänger fahren wird. Ich fürchte, da wird noch etwas Ballastgewicht erforderlich sein.
Der andere Lanz: Hela D 24
Derzeit entsteht bei mir eine Szenerie nach oberschwäbischem Vorbild. Wie es sich für eine Gegend mit viel Landwirtschaft gehört, braucht es dazu auch einen Schlepper. Und zwar einen aus heimischer Produktion. Zwischen 1936 und 1979 wurden bei Hermann Lanz Aulendorf, kurz HELA, Traktoren gebaut. Insgesamt knapp über 30.000 Exemplare entstanden. Nach Verkauf und Konkurs wurde die Fertigung, zuletzt Baumaschinen und Friedhofsbagger, 1991 ganz eingestellt und die Fabrikgebäude abgerissen. Heute erinnert nur noch die „Hermann-Lanz-Straße“ an die frühere Produktionsstätte. Da ich Teile meiner Jugend im Landkreis des Herstellers verbracht habe, war diese Marke sehr präsent.
Mit dem Mannheimer Lanz, der vor allem für seine wuchtigen Einzylinder bekannt ist und heute zu John Deere gehört hat HELA nichts zu tun.
Ich habe mich für das zwischen 1953 und 1961 gebaute Modell D24 entschieden. Dieses konnte entweder mit über die Jahre hinweg mit verschiedenen 22-30 PS starken Motoren geordert werden. Zur Auswahl standen wassergekühlte Aggregate aus eigener Produktion oder ein luftgekühlter Motor von MWM.
Das Modell konnte ausschließlich unter Verwendung von dänischen Bausteinen gebaut werden. lediglich für die 1×1 Clips 6019/61252 musste auf sündhaft teure Q-Parts zurückgegriffen werden. Als Zugeständnis an die überraschend schlechte Verfügbarkeit grüner Teile entstand ein relativ fragiles Modell.
Den maßstäblich gehaltenen Schlepper für mittlere landwirtschaftliche Betriebe erscheint relativ klein. Vielleicht liegt es auch daran, dass im Vergleich zu einem Schlüter Profi Trac 5000 TVL alles klein erscheint. Meine Agria ist gegen den Hela wiederum ein Winzling.
Hilfe, was hat das zu bedeuten?
Um wieder das, was LEGO® eigentlich ausmacht herauszustellen, wurde vor wenigen Tagen die Kampagne „Rebuild the World“ gestartet. Nicht nur vorgefertigte Sets zusammen zu bauen, sondern sich eigene Dinge auszudenken. Die nur in der Phantasie entstehen können. Dafür ist LEGO® ein grandioses Werkzeug. Auch wenn es immer wieder viele, tolle und liebevoll entworfene Sets gibt. Für mich zählen nur die Bausteine, um daraus etwas eigenes zu schaffen.
In dem zugehörigen Video sind Vorbild und Bausteine wild durcheinander gewürfelt. Unverkennbare Elemente in groß, aber auch viele Fahrzeuge und Gebäude, die einem aus Sets bekannt sind. VW Bus, Käfer, Caterham, Feuerwehrautos, Harley. Big Ben, Brandenburger Tor, Taj Mahal, Das Detektivbüro mit dem Frisörladen.
Aber auch ein paar Fahrzeuge die es als Set nicht gibt sind in dem Set zu sehen. Isetten, die als wundervolles MOC von Michael Jasper gebaut wurden. Ein paar US-Fahrzeuge. Und ein Peugeot 404.
Screenshot Youtube
Einen solchen habe ich vor sieben Jahren, ziemlich am Anfang meiner AFOL-Karriere, mal gebaut. Auch wenn ich inzwischen versuche, detaillierter zu bauen halte ich den 404 für eines meiner besseren MOCs. Nicht all zu viele Teile, dennoch unverkennbar. Entstanden ist dieser übrigens, nicht weil ich dieses Vorbild umsetzen wollte. Sondern weil mir das Cars-Formteil in die Hand viel und ich ein zu diesem Teil passendes Vorbild gesucht habe.
Auch wenn mir keine andere Umsetzung dieses Fahrzeugtyps bekannt ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass der Film eine Huldigung an mein Modell enthält. Da gibt es doch viele Baumeister, die um Klassen besser als ich sind. Ehrlich gesagt kann ich mir nicht einmal vorstellen, dass mich Billund, außer als kleinen Kunden, im Focus hat. Vielleicht kommt ja noch etwas von LEGO®? Die französischen Autos aus den 60ern beinhalten viele ikonische, leider zu oft ignorierte Modelle. Neben dem vor allem in Afrika lange Zeit verbreiteten Peugeot 404 und abseits der DS denke ich da an den Renault 16, eine der ersten Kombilimousine fast 10 Jahre vor dem VW Golf, den eigenwilligen Ami 6 oder auch den extravaganten Panhard Dyna. Oder wie wäre es mit einem CX, nebst Horst Schimanski, Christian Thanner, Königsberg und Hänschen? Wahrscheinlich zu wenig international.
Egal. Ein gut gemachtes Video. Eine tolle Kampagne. Der hoffentlich auch entsprechende Sets folgen werden. Ich hätte dazu auch eine Idee. Oder zum Anfang eine Schalten voller Dachsteine in einer Farbe. Da bisweilen alte Sets neu aufgelegt werden. Warum nicht auch die 6119?