Archiv der Kategorie: Elemente

Bausünde oder Baudenkmal?

In den 60er Jahren wurde viele historisch wertvolle Bausubstanz planiert, um dem Zeitgeist zu weichen. Wie das Kaufhaus Schocken in Stuttgart. Der Schocken musste einem Horten-Kaufhaus weichen.

Das was 1960 – wohl zurecht – als Bausünde empfunden wurde hat inzwischen mancherorts Eingang in die Denkmallisten gefunden. Weil es eben typisch für eine Zeit war und heutzutage nur noch selten anzutreffen ist. Aus heutiger Sicht fast skuril mutet die Aussage von 1959 an, in der vor dem Denkmalschutz an Kaufhäusern gewarnt wurde. Weil die damals entstandenen Bauten inzwischen ebenfalls erhaltenswert sind und teilweise bereits unter Schutz stehen.

fassade_wip_04

Um den Minifiguren in meiner Stadt die vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten eines Vollsortimentlers bieten zu können und die Ambiente meiens Ortes durch wertvolle Architektur zu bereichern, habe ich mich entschlossen ein Warenhaus zu errichten. Natürlich wird diesen ein „hässlicher Klotz“ hingestellt. Übrigens: Vollsortiment bedeutete damals nicht nur eine Lebensmittelabteilung, sondern auch Autozubehör und Möbel.

Neben den Gebäuden sind in den letzten Jahrzehnten viele einst wohlklingende Namen an den Kaufhäusern verschwunden. Die Liste aus den letzten 20 Jahren ist sicher unvollständig und enthält nur die großen heute nicht mehr existenten Kaufhaus-Ketten:

Auch die in ihrer ursprünglichen Form nicht mehr existenten Versandhändler Neckermann (bis 1976) und Quelle (bis ca. 1990) sowie der Drogist Schlecker (bis 2012) unterhielten an mehreren Standorten eigene Kaufhäuser.

Heute sind vor allem die Häuser der Galeria Kaufhof noch in vielen Innenstädten zu finden. Karstadt wurde inzwischen unter den Finanzinvestoren weitergereicht und hat auf diesem Weg zahlreiche Standorte aufgegeben. Mit teils gravierenden Folgen für die Innenstädte.

An den Fassaden zahlreichen der verbliebenen Galeria Kaufhof-Filialen haben häufig bereits andere Logos gehangen. An einigen Standorten erkennt man die Vergangenheit eines Kaufhofs auf den ersten Blick. Denn ein wesentliches Merkmal der ehemaligen Horten-Warenhäuser waren die von Egon Eiermann entworfenen „Hortenkacheln„. Daher fiel mir die Wahl eines charakteristischen Vorbilds nicht schwer.

hortenkacheln

Hier sind die Kachlen an einem Kaufhaus in Hannover, das heute auch äußerlich erheblich umgebaut als Galeria Kaufhof genutzt wird, zu finden.
kaufhof_hannover

Nach einigen Versuchen die Hortenkacheln detaillierter nachzubilden habe ich mich für eine Fassadengestaltung aus weißen Firststeinen entschieden. Die Elemente Hortenkacheln werden damit zwar nicht absolut korrekt, aber m. E. durchaus stimmig nachgebildet.

fassade_wip_03

Rund 1.400 Firststeine bilden die Frontfassade. Bis das Kaufhaus von allen Seiten fertig ist werden wohl über 4.000 davon verbaut werden müssen. Damit die Proportionen zu den Nachbarhäusern stimmiger werden müsste der Klotz eigentlich doppelt so groß werden. Vielleicht gibt es die ja mal in der Fabrik in Günzburg? Für mich ist mal wieder die Aussage, das man jedes Element prima verbauen kann, wenn man nur genug davon hat, bestätigt. Auch wenn diese sicher nicht für jedes Element gilt.

fassade_wip_05

Die Fassaden werden aus Platten, überwiegend im Format 16×16 gebildet. Innen bildet ein schlichter Quader aus 1.500 Basics das Grundgerüst. Endlich konnte ich auch mal die ungeliebten, gelben Steine verbauen. Alle 5 Reihen wurden ein paar
Brick, Modified 1 x 1 with Stud on 1 Side (87087) verbaut, die ich in größerer Menge an der Pick-A-Brick Wand im Kölner Store ergattern konnte. An diesen Snot-Konvertern halten die Platten in ihrer senkrechten Einbauposition.

Eine originale Hortenkachel konnte ich inzwischen auch erwerben. Diese misst etwa 50 x 50 x 20 cm.

Das Modell werde ich, wohl noch nicht fertig gestaltet, mit zu ABSolut Steinchen 2015 nach St. Augustin bringen. Noch überragt das Original meinen 54 x 72 x 40 cm großen Einkaufstempel.

hortenkachel

Kurz nach der Fertigstellung meines Kaufhaus Ende der 60er verkauft der Kaufhausgründer seine Firma und setzt sich, ohne dass der deutsche Staat angemessen am Vermögenszuwachs beteiligt wird, in die Schweiz ab. Wohl auch aus Dankbarkeit für dieses Gesetz erfolgte Millionenspende des Kaufhaus-Gründers an eine Partei. Als Anspielung darauf wurde im Zuge des Parteispendenskandals über Parteivermögen, die durch „Horten und Flicken“ entstanden seien, gefrotzelt.

klein aber fein

Die Faz hat kürzlich die 8-jährigen Jan und Laura interviewt. In den Gesprächwurde auch viel über unsere Lieblingsbausteine gesprochen. Jan wurde von seinem Vater gewarnt, er solle sein Taschengeld nicht so schnell ausgeben. Denn im Juli erscheine der neue Lego-Katalog.

Schlauer Papa. Denn -bereits im Juni- hat der dänische Konzern die sommerliche Neuheitenflut in die Geschäfte strömen lassen. 75 neue Sets sind in die Läden gekommen. Viele tolle Sachen sind dabei.

Mein persönlicher Favorit ist keines von den großen, sondern ein kleines, feines Set mit vielen Überraschungen.
41098_01
41098_02
Das unscheinbare Friends-Set 41098 „Emmas Kiosk„, für knapp 10 € erhältlich, entfacht ein wahres Feuerwerk an neuen und tollen Elementen.

Eine Minifigur, insgesamt 94 Elemente, davon 48 verschiedene in 20 verschiedenen Farben versprechene eine überschaubare, aber im Sinne des Wortes auch bunte Mischung an Steinen.
41098_03
41098_08
Doch die genauere Analyse zeigt, welchen ungewöhnlichen Inhalt das Set hat:

  • Zwei Formneuheiten:
    • 20482 Tile, Round 1 x 1 with Pin
    • 20310 Brick, Modified 1 x 1 with Scroll with Open Stud
  • Mehrere Farbneuheiten:
  • zahlreiche vormals kaum erhältliche Farbvarianten:
  • viele bedruckte Teile:
    • 3069bpb382 Tile 1 x 2 with Lighthouse, Sailboat and ‚I Heart HLC‘ Pattern
    • 3068bpb0933 Tile 2 x 2 with Prize Ribbon, Dog and ‚What’s at Heart?‘ Newspaper Pattern
    • 98138pb013 Tile, Round 1 x 1 with Spiral Red Pattern
    • (3069bpx40 Tile 1 x 2 with Mail Envelope, Cursive Script and Seal Pattern
    • 14769pb001 Tile, Round 2 x 2 with Bottom Stud Holder with Clock Pattern
    • 3069bpx7 Tile 1 x 2 with 100 Dollar Bill Money Pattern)
  • eine Friends-Figur mit Light Aqua Top
  • keinen einzigen Sticker

41098_05
41098_06
41098_07
41098_04
Daher spreche ich für dieses Set nicht nur für Mädchen zwischen 5 und 12 Jahren, sondern vor allem auch für den AFOL eine Kaufempfehlung aus, da diese die zahlreichen besonderen Teile eher zu würdigen wissen.

Besonders die Kapitelle, die in einer für Gebäude gut geeigneten Farbe vorliegen werden künftig sicher an vielen MOC zu sehen sein.

Eine Übersicht aller Elementneuheiten des Monats -auch aus den anderen Sets- findet sich bei Brickset.

Die große Unbekannte

Dieses Jahr hat die Umbenennung der Bauelemente-Boxen in „Classic“ mit sich gebracht. Das Angebot der Steineboxen ist groß, der Inhalt vielfältig und brauchbar.
Der Sonderangebots-Prospekt der Supermarktkette real hat einen weiteren Vertreter dieser Reihe gebracht. Die XXL-Box 10697. 1500 Steine. UVP 59,99 €. Im Sonderangebot kostet sie 39,95€. Mit nicht mal 3 ct pro Stein (Angebotspreis) gehört das Set damit zu den absoluten Schnäppchen.
10697_01
10697_02
Bei Bricklink wurden die Teile des Sets (soweit verfügbar) für über 130 € verkauft (gewichteter Mittelwert). Das ist ein den Classic-Teileboxen entsprechendes günstiges Verhältnis. Bei einem Gewicht von fast 1,9 kg liegt der Preis etwa auf dem Doppelten des derzeit bei ebay für Kiloware zu bezahlenden. Wobei Kiloware häufig weniger vielfältig ist. Und selten zumindest neuwertig.
10697_03
Die Box ist von den neun nach Farbgruppen sortierten Beuteln, der lose beiligenden 16×16-Platte und dem Anleitungsheft ordentlich ausgefüllt. Hier ist der Inhalt durch den Transport etwas zusammengesackt.

Das besondere an dieser Box. Sie ist bisher in keiner Teile-Datenbank gelistet. Nicht einmal bei LEGO® selbst. Vorab wurden keine confidential-Fotos geleakt und in den einschlägigen Foren gab es keine Diskussionen.

Immerhin 8 verschiedene Elemente waren vorher in noch keinem Set verfügbar:

  • 3003 Brick 2 x 2 in Lavender
  • 3009 Brick 1 x 6 in Medium Lavender
  • 3010 Brick 1 x 4 in Medium Lavender
  • 3626b Minifig, Head (Plain) – Blocked Open Stud in Tan
  • 3666 Plate 1 x 6 in Magenta
  • 4162 Tile 1 x 8 in Magenta
  • 30145 Brick 2 x 2 x 3 in Bright Light Yellow
  • 92593 Plate, Modified 1 x 4 with 2 Studs in Magenta

10697_04

Ich empfinde die Mischung der Teile als sehr ausgewogen. 122 verschiedene Elemente. Insgesamt sind 900 der 1500 Elemente normale Basic-Steine. Bei 144 Elementen handelt es sich um normale Platten. Es werden Elemente in 38 verschiedene Farben geliefert. Darunter auch viele nicht so häufig anzutreffende Töne wie

  • Bright Light Yellow
  • Dark Green
  • Dark Orange
  • Dark Red
  • Light Aqua
  • Yellowish Green

Mein Fazit der Box. Damit kann man nichts verkehrt machen. Zum Schnäppchenpreis sowieso nicht.

Mein persönlicher Tipp: Die Vorgänger der Box gabt es mehrfach im Jahr im real als Sonderangebot. Manchmal sogar zeitgleich mit einer 10% oder 20%-Aktion für alle Lego-Sets. Vor Weihnachten gab zur Box noch kostenlos eine 32×32-Bauplatte dazu. Sollten sich diese Gelegenheiten auch in diesem Jahr ergeben, lohnt sich der Kauf noch mehr.

Die Box eignet sich hervorragend, um homogen einen Steinevorrat zu erweitern. Um keine falschen Erwartungen zu wecken. Große Mengen eines einzelnen Elements oder auch nur einer Farbe sind nicht enthalten. Ein Kind, das mit der Box die Erwartung verbindet, ein größeres Bauwerk in einheitlicher Farbgebung bauen zu können wird vielleicht enttäuscht sein. Der normale AFOL wird auch mehrere der Boxen gebrauchen können. Denn Steine hat man nie genug. Und so günstig wie mit diesem Set gibt es sie selten.

Was mir besonders gefällt: Das Set enthält auch zahlreiche SNOT-Konverter und Jumper, um den Nachwuchs an „erwachsene Bautechniken“ heranzuführen.

Nachtrag: Inzwischen ist das Set bei Brickset und Bricklink zu finden.

Alles neu macht der Mai

In diesem Monat sind vor die Simpsons™ mit dem Kwik-E-Mart und deren zweiter Minifiguren-Serie Lieferanten für neue Teile. Aber auch Jurassic World sind nicht nur Dinosaurierknochen zu verdanken.

Da es sich bei beiden um Lizenzserien handelt, ist die Zahl der bei LEGO® direkt verfügbaren Teile diesmal sehr übersichtlich geraten.

Eine Übersicht aller neuen Teile findet sich bei Brickset.

Da ich ohnehin einen Tante-Emma-Laden komplettieren möchte, werde ich wohl um die Anschaffung des E-Mart nicht herum kommen. Auch wenn ich die Trickfilmserie nicht mag. Ein lohnender Teilespender ist das Set mit seinen über 2000 Teilen allemal. Vor allem als Fan von Dark Orange und Sand Blue wie mich.

Farbänderung!

Den älteren AFOLs läuft es noch immer kalt den Nacken herunter, wenn sie dieses Wort hören.

Zum Jahr 2004 wurden das althergebrachten hellgrau, dunkelgrau und braun durch einen anderen Farbton ersetzt.

Um es vorwegzunehmen. So dramatisch wie einst ist die diesjährige Farbüberraschung nicht. Oder doch? Die liebgewonnene Grundplatte 32×32 gab es seit vielen Jahren in grün und blau zu kaufen.

Seit Anfang des Jahres haben die Platten eine neue Artikelnummer und eine Verpackung erhalten. Eine, die auch im Regal aufgehängt werden kann. Das wird sicher vielen Geschäften entgegenkommen. Erst als die Platten in den Regalen hing, wurde vielen bewusst, dass nicht nur blau durch tan ersetzt wurde, sondern statt des „normalen grün“, das LEGO als „dark green“ bezeichnet durch hellgrün erstezt wurde. LEGO spricht von „bright green“.
10700

Natürlich habe ich noch ein paar Panikkäufe getätigt. Sicher werde ich die neuen Platten bevorzugt erst mal dort verbauen, wo man es, da vollständig überbaut, nicht sieht. Und wenn ich bis dahin nicht dem Altersstarrsinn verfallen bin, als Mitvierziger habe ich hoffentlich noch etwas Zeit bis dahin, werde ich mich irgendwann auch mit den neuen Farben versöhnen.

Eine Bitte noch nach Billund. Wenn ich beim Kundendienst das Element 3811 auswähle, kann ich die grüne und blaue Platte mit Verweis auf die nicht mehr erhältlichen „Sets“ nicht auswählen.

Die Platten sind übrigens beide noch im Lieferprogramm, wenn auch nur in weniger prominenten Sets außerhalb des üblichen Einzelhandelssortiment.

Im Set 9286 des Education-Programm sind beide Platten enthalten.

Die grüne Platte ist im SeriousPlay-Set 2000430 enthalten. Vielleicht schafft man es ja, beide künftig über den Kundendienst verfügbar zu machen und so die Wogen zu glätten.

kundendienst_3811

Beim Thema Bauplatten muss ich an die grandiose Besprechung der blauen Platte von Jaystepher denken. Diese möchte ich Euch nicht vorenthalten.
.
Jay hat bei Youtube neben Besprechungen anderer, umfangreicherer Sets auch hilfreiche Tutorien eingestellt.

verregneter Nachmittag

Was liegt näher als bei Mistwetter die Klemmbausteine zu nehmen und etwas zu bauen?
Heute habe ich mich mit einem Fahrzeug beschäftigt, dass mir schon immer imponiert hat. Ein besonders skuriles Fahrzeug bei dem Paarung von ostdeutschem Erfindergeist mit der chronischen Mangelwirtschaft ein fantastisches Ergebnis ergibt, wie bei keinem anderen Produkt des Industriekombinats Fahrzeugbau.
Mein Vorbild ist der motorisierte Krankenfahrstuhl Krause Duo. Das Duo verwendet – bis hin zur Karosserie – viele Teile des Rollers „Schwalbe“.

krause-duo-1024

Auch in den gebrauchten Bundesländern war das Fahrzeug lange vor der Wende ab und an zu sehen. Über das offensichtliche Spenderfahrzeug hinaus konnte ich das Gefährt jedoch nicht so recht einordnen. Es war halt in keinem Autoquartett zu finden.

In der Nachwendezeit hatte sich ein Studienkollege sich ein Duo gekauft. Einmal bin ich auch mitgefahren. Seine Nachbarskinder wohl, mit großer Freude, häufiger. Hat diese wahrscheinlich mehr beeindruckt, als im Fond eines Porsche 911 mit 250 über die Autobahn zu brettern.

Mehr kostet manchmal weniger

Durch das Bobbycar von Michael Jasper bin ich auf die Space Shuttle-Reifen aufmerksam geworden, die ich inzwischen selbst gerne verbaue. Zuletzt für meinen Peel.

Das „Tire Smooth Small with White Hollow Fixed Center (Space Shuttle Wheel)“ 6230.

6230
Das Angebot ist nicht wirklich groß. Und die geforderten Preise sind mit durchschnittlich 40 Cent selbstbewusst.

Doch es gibt eine interessante Methode, Geld zu sparen. Statt des einzelnen Rad den Achshalter mit zwei Rädfern kaufen. Das ist dann in der Rubrik „Aircraft“ als „Plate, Modified 2 x 2 Thin with Dual Wheels Holder – Solid Pins with Space Shuttle Wheels“ bb164c01 zu finden. Das Angebot ist deutlich größer. Und mit durchschnittlich 21 cent für zwei Räder zudem sogar absolut günstiger als der Einzelkauf.
bb164c01

Nachtrag: Die zusammengebauten Räder sind inzwischen unter bb0164c01 zu finden.

Kohlhiesels Tochter

Ausgangspunkt war der Dachstein mit Radkasten, ein Tel das, so wie die garstige Susi Kohlhiesel, eigentlich nicht so recht zu gebrauchen ist und sich gegen jeden Griff in die Teilekiste wehrt.

mudguard_2513

Im Film sang Liselotte Pulver „Jedes Töpchen find sein Deckelchen“. Und auch ich fand einen liebenswerten Einsatzzweck für den Stein. Mit der richtigen Idee baute ich das Autochen quasi um den Stein herum.

„Mehrzweck-Universal-Geländewagen mit Allradantrieb“.

Es gab Zeiten, in denen die vier Ringe für „Fahrer träumt vom Viertaktmotor“ und nicht für drängelnde, geleaste Firmenwagen auf der linken Spur der Autobahn standen.

Aus dieser Zeit stammt der DKW Munga. Dieser wurde zwischen 1956 und 1968 vor allem für die Bundeswehr gebaut und dort als „Lkw 0,25t“ geführt. Während Poilzei, Bundesgrenzschutz und THW neue Fahrzeuge bekamen, sind die bei den Feuerwehren eingesetzten Fahrzeuge in „zweiter Hand“.

Ein solches Fahrzeug ist jetzt als Kommandowagen (KdoW) in meiner Stadt im Einsatz.

munga_01_1024

munga_02_1024

Audi gelang nachdem durch eine Motoren-Mitgift von Damiler-Benz aus dem DKW F 102 der „Audi“ viertaktend der lange Weg zum Aufstieg.

Dem Munga blieb der Viertakter verwehrt. Bei der Bundeswehr gehörte der Zweitaktmief bis in die 70er Jahre zum Kolonnenalltag.

Vorschau auf 2015

Einige interessante Teile die im zu Ende gehenden Jahr 2014 noch nicht erschienen sind, sind bereits vorab bekannt geworden.

gänzlich neue Elemente

Neue Möglichkeiten bietet der Achshalter 18892

Das gebogenes Element (18910) findet derzeit im Schneepflug 60083 Verwendung.

Die Doppelgelenkplatte (18649) ermöglicht sicher bei beengtem Platz stabile Einsatzmöglichkeiten.

neue Farb- oder Bedruckungsvarianten

Gerade auf schrägen Flächen sind Aufkleber nicht immer das wahre. Daher ist die bedruckte Käseecke „Police“ logisch.

Ein ganz alter Bekannter aus meinen Kindertagen ist das Lorenteil (30022). Damals hatte es zusätzliche Pins und wurde unter der Nummer 3145 geführt. Doch auch die jetzt wieder aktuelle Version war zuletzt im Jahr 2000 in einem Set erhältlich. Nun ist diese auch in Orange erhältlich.

Endlich gibt es eine Farbvariante des 3×3 Kreuz (15397) in schwarz

Den neuen 1×1 Clip (15712) aus dem Resarch-Institute 21120 gibt es jetzt in weiteren Farben


Sehr erfreulich finde ich auch, dass es die 1×2 Mauersteine (98283) jetzt in sandgrün und dunkelrot gibt.
Mauersteine 98283 in dark red und sand green

In wenigen Exemplaren hat der Dachstein 2×4 45° 3037 in DarkOrange bereits vor längerem als HTF-Teil in meinen Bestand geschafft. Im kommenden Jahr scheint er zusammen mit dem 2×2 (3039) nach 10 Jahren Pause und dem 2×2 Eckstein (3045) regulär das Element-Programm zu ergänzen.

Neue Bautechniken nur durch neue Elemente?

Eine der häufigen Aussagen der „Früher war alles Besser“-Fraktion, neben „Damals gab es nur Basics“ ist, dass die heute anzutreffenden Bautechniken erst durch die ganzen neuen Elemente möglich geworden seien.

Angeregt wurde dieser Beitrag durch eine Diskussion mit Steffen (Nick: Asper) auf der diesjährigen Fanwelt in Köln. Steffen hat mir einige Beispiele für solche fälschlich als nur mit neuen Elementen zu realisierende Bautechniken präsentiert.

asper_mit_snotelementen

Der Lampenstein, eines der wichtigsten Elemente der Snotter, feiert im kommenden Jahr seinen 35. Geburtstag. Er ist seit 1980 im LEGO®-Programm anzutreffen.
lampenstein

Dadurch, dass der Lampenstein über der Fläche einer 1×1 Platte nicht 2,5 Plattenstärken, sondern nur zwei Plattenstärken hoch ist, lässt sich dieser wunderbar „verkehrt“ einbauen. Snotten (Studs Not On Top) nennt sich diese Bautechnik.
lampenstein_snot

Eine umfassende Würdigung des Lampenstein findet sich auf der Website von Holger Matthes.

Noch älter ist das „AZMEP„, das Aus-Zwei-Mach-Eins-Plättchen, mit dem sich ein Versatz um eine halbe Noppe erreichen lässt. Dieses ist seit 1978 im Programm.

azmep

Steffens Beispiele

asper_mit_snotelementen2

Die Lampensteine lassen sich nahtlos zusammenbauen. Damit lassen sich auch Muster erzeugen.
lampenstein_4x4

Hier das Erzeugen von Stufen mit einer halben Plattenhöhe:
lampenstein_halbe-plattenhoehe

Mit nicht mehr neu erhältlichen Elementen lässt sich das Bauen von Elementen mit beidseitgen Noppen realisieren. Mit den beiden alten Gelenkplatten 4275 und 4276 aus dem Jahr 1981.
entgegengesetzte_noppen

Der Motor war das Internet, nicht die Elemente

Meine These ist, dass sich zum einen die Techniken durch Foren wie 1000steine.de, Seiten wie brickshelf oder auch Social Media wie Flickr, exemplarisch dort die Gruppe LEGO Techniques viel schneller als früher verbreiten.

Zudem hat sich die Verfügbarkeit der Steine durch das Internet und die dort zu findenden Verkaufsplattformen erheblich verbessert.

Große MOCs waren früher unbezahlbar

Für einen größeren Baum werden rund 100 Blätter benötigt. Ich hatte drei davon auf meinem Fanwelt-Exponat stehen. Diese Blätter sind seit 1987 im Programm. Doch damals gab es die Blätter nur in dem Set 6066 Camouflaged Outpost. 8 Stück waren darin enthalten. Einzelteile gab es nur wenige in den „Service Packs“ als „Bückeware“ im gut sortierten Spielwarenhandel zu kaufen. Die Blätter waren nicht dabei. Man hätte 13 Sets kaufen müssen um die Einzelteile zusammen zu bekommen. Zu 37,98 DM das Stück. Macht 493,74 DM für 104 Blätter und viele andere Teile. Mit viel Glück konnte man sicher das ein oder andere Gesuchte Teil günstig auf dem Flohmarkt erstehen. Aber bestimmt nicht in der benötigten Menge. Vielleicht gab es auch den ein oder anderen Händler in der Seitenstraße einer Großstadt der schon damals einzelne Steine verkauft hat. Von dessen Existenz hätte ich allenfalls per Mund-zu-Mund-Propaganda erfahren.

Heute gibt es die Blätter unter den rund 1.500 Positionen bei Pick-A-Brick oder bei Bricklink. Die Beschaffung der Elemente ist kein Problem. Bei PaB das Blatt zu 15 cent. Macht 15 € plus Porto statt früher fast 500 DM.

Die leichte Verfügbarkeit der Teile in fast jeder Menge und verfügbaren Farbe macht die MOCs von heute erst möglich.