Nachdem ich mit Warthausen und Essendorf bereits zwei Stationen der Württembergischen Südbahn nach gebaut habe, stand dieses mal eine Zweigstrecke auf dem Plan. Da mich auf dem letzten BSBT die Schmalspurbahn von Florian und Jens besonders fasziniert hat und ein Württembergischer Einheitsbahnhof ohnehin schon länger auf meiner Wunschliste standen, habe ich beides kombiniert und mir eine Unterwegsstation des „Öchsles“, der Schmalspurbahn von Warthausen nach Ochsenhausen zum Vorbild genommen. Auf dem NLGM in Wörrstadt hatte ich den Bahnhof „Äpfingen“ im Gepäck. Der allerdings noch durch Fremdfahrzeuge befahren werden musste, da ich außer meinem Pufferwagen über kein eigenes schmalspuriges Rollmaterial verfügte.
Zu Zwischenhalten am „Öchsle“ konnte ich meinen Vater auf gelegentlichen Sonntagsausflügen in Richtung Ulm überreden. Meist gab es außer den örtlichen Anlagen und der abgestellten Diesellok der Baureihe 251, mal war es die „902“, ein anders mal die „903“ nicht viel zu sehen. Das Enddatum des Betriebs war bekannt, ab dem 01.04.1983 sollte die letzte Schmalspurbahn der Deutschen Bundesbahn auf dem Festland Geschichte sein, aber einen fahrenden Zug hatte ich noch immer nicht aufgenommen. Am Samstag vor Betriebsende hatte ich den Fahrdienstleiter in Biberach(Riß) angerufen, um mich nach den letzten Fahrten zu erkundigen. Der erklärte den deutlich überraschten Thomas „morgen“. Da findet eine Sonderfahrt statt. Dar war es nicht allzu schwer, den Vater zu überzeugen, einen entsprechenden Ausflug zu unternehmen. Die Lok war geschmückt, mit Schild zu „Oechsles letzter Fahrt“. Beide Pufferwagen waren angehängt und einer mit „20 Jahre Kreisfeuerwehrverband“ beschriftet. Das waren die Besteller der Sonderfahrt.
Unterwegs haben wir Fotos angefertigt. Angesichts der geringen Geschwindigkeit und den langen Halten an den Unterwegsstationen wäre da bestimmt noch mehr gegangen, aber auch so bin ich glücklich über die Fotos dieser einmaligen Fahrt.
Steffens wundervolle V52 habe ich nachgebaut und in einigen Bereichen modifiziert. Dazu zwei Pufferwagen und rote, chinesische 3×6-Fliesen passend beschriftet. So kann „Oechsles letzte Fahrt“ vorbildgerecht durch Äpfingen fahren.
Das Ende des Öchsles war nur kurz. Alsbald nahm eine Museumsbahn auf der Strecke ihren Betrieb auf. Die heute noch fährt und zahlreiche historische Fahrzeuge der Strecke in Obhut hat. Übrigens: der Vorspann der SWR-Fernsehsendung „Eisenbahn-Romantik“ wurde an der Strecke gedreht.