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Ein GAU, der viele Leben rettete

Vor 18 Jahren, am 21.Oktober 1997, ging ein Foto um die Welt. Der stellvertretende Chefredakteur Robert Collin der schwedischen Autozeitschrift „Teknikens Värld“ hatte mit der neu eingeführten A-Klasse den Spurwchseltest durchgeführt. Diesen hatte er und sein Team seit vielen Jahren bei jedem Autotest durchgeführt. Ohne Schlagzeilen zu produzieren. Mit dem Foto der überschlagenen A-Klasse ging der Spurwechseltest als „Elchtest“ in die Geschichte ein. Die mit immensem, langjährigen Werbeaufwand Einführung des neuen Modell des Premiumherstellers drohe zum Desaster zu werden.
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Mit noch größerem Aufwand konnte ein ramponiertes Image verhindert werden. Der zuvor nur in der Oberklasse gegen hohen Aufpreis erhältliche Schleuderschutz „ESP“ war fortan in der A-Klasse serienmäßig. Andere Hersteller zogen nach und boten den elektronischen Helfer serienmäßig oder zumindest gegen Aufpreis in allen Klassen an. Inzwischen ist ESP für Neuwagen gesetzlich vorgeschrieben.
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Auch wenn die Elektronik die Grenzen der Physik nicht aufheben kann, hat diese geholfen so manchen Unfall zu verhindern.

Als ich das erste Bild des Sets 41066 „Anna & Kristoff’s Sleigh Adventure“ sah, kam mir die spontane Idee, der A-Klasse eine kleine Szene zu widmen. Auch wenn der Großhirsch damals nur im Geiste vorkam und durch Pylonen ersetzt wurde.

Inzwischen ist das Set erhältlich und die Szenerie konnte fertiggestellt werden. Der Elch hat sichtlich Freude daran, den Daimlerpiloten zu erschrecken.

Wenn bei Autofahrten tatsächlich einmal die Kontrolleuchte im Armaturenbrett uns darauf hinweisen, dass das ESP eingreift sollten wir Collin danken. Ohne ihn wäre der Straßenverkehr heute weniger sicher.
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Mit ESP nachgerüstet hat der „Elchi“ W 168 keine Probleme mehr, die Pylonen zu umrunden.
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Das blaue Wunder aus Untertürkheim

Für die eine wäre ein Mercedes-Benz ein Gottesgeschenk gewesen. (schöneres Video, in D geblockt). Um die Jahrtausendwende haben viele mit dem nicht immer strahlendem „guten Stern“ sein blaues Wunder erlebt. Und mancher findet das blaues Wunder faszinierend.
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Ich gehöre zu letzterer Gruppe, die sich vom Renntransporter aus dem Jahr 1954 faszinieren lässt. Ohne die Replika – das Original wurde 1967 leider verschrottet – überhaupt einmal live erlebt zu haben.

Liegt es vielleicht auch daran, das ich meine ersten automobilen Erfahrungen auf einem blauen Benz gemacht habe? Mein Fahrschulauto war ein Mercedes 190 D. Dieser erschien – Zufall? – fast zeitgleich mit dem Roman „Die Entdeckung der Langsamkeit„. Mit seinen 72 PS kam der 190D nach ganz viel Anlauf immerhin auf 160 km/h. Die aber bei der geringsten Steigung nicht mehr zu halten waren. Die 192 PS des Renntransporter waren hingegen für 170 km/h gut. Auch wenn er als „schnellster Lkw der Welt“ bezeichnet wurde, war er als Pkw zugelassen. Und mit 2,1 Tonnen hat sich das Gewicht durchaus auf dem Niveau (heutiger) Oberklasse-Pkw befunden.

Unabhängig von der Ursache der Faszination. Bei mir führt Begeisterung häufig dazu, dass der Wunsch nach einem Modell aus Klemmbausteinen entsteht. Auch wenn der Weg zur Umsetzung nicht immer sofort klar ist. Zwei Umsetzungen haben einen möglichen Weg aufgezeigt. Eine davon wollte ich eigentlich nachbauen.

Doch es ist schöner, wenn man was eigenes hat. Mit jedem Bauschritt entfernte sich mein Modell von den Vorbildern. Durch die eigene Interpretation der runden Formen entstand ein gänzlich anderes Modell. Mit der richtigen Beladung wird es bestimmt ein Blickfang in meiner Stadt.

Bautechniken

Die Besonderheiten beim Bau erläutere ich gerne. Der Aufbau, auf dem Rennwagen transportiert wird ist aus Kettengliedern entstanden. Diese sind mit kurzem Schlauchstück fixiert. Vorne auf der Oberseite eines Technik-Einers, hinten in einem dünnen 1×4-Liftarm.

Die Rückwand der Fahrerkabine ist „kopfstehend“ gebaut, damit sich deren geschwungene Heckscheibe nachbilden lässt. Der Richtungswechsel passiert durch eine 1×4-Technik-Platte. Für den erneuten Richtungswechsel wurden die alten Scharniergelenke herangezogen.
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Unzulässig getrickst habe ich hingegen bei der Unterseite der Heckkotflügel. Damit sich diese befestigen lässt, habe ich ein 5mm-Schlauchstück als „Noppe-to-go“ verbaut. Mal schauen, vielleicht bekomme ich das ja noch so umgebaut, dass sich auch hier das Scharniergelenk als SNOT-Hilfe einsetzen lässt.

Pfeilschnelle Ladung

Zum Renntransporter gehört freilich auch die passende Beladung. Ich habe mich für den W 196, natürlich als Monoposto, entschieden.
Mit Zugeständnissen an die Stabilität konnte das Modell weitgehend in Silber umgesetzt werden. Auch wenn ich mich über 1×2 Platten und 1×1 Fliesen in passender Farbe gefreut hätte. Man kann eben nicht alles haben.
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Die Motorrad-Räder werden mittels kurzer Schlauchstücke in den Technik-Pins gehalten. Wie schon beim Einachsschlepper. Damit die alten Reifen drauf halten, sind zusätzlich Sliks über die Felgen gezogen.

voll spacig

Da ich das Fahrzeug ziemlich ’spacig‘ fand und die Farbkombination im Original blau und hellgrau ist, war es naheliegend, die transparenten Teile durch trans-yellow zu ersetzen. Fertig ist der Classic-Space-Daimler. Benny und seinen Freunden gefällt ihr neues Gefährt!
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