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Hallo ihr chinesischen Hersteller…

Ich wünsche mir mehr Eigenständigkeit von Euch. Nicht die Aufgabe der Kompatibilität. Aber manchmal einfach andere Lösungen als von den „Dänen“. Warum nicht mehr Ringnoppen, also „Hollow Studs“? Damit lässt sich vieles auf Versatz bauen. Manches mal extrem hilfreich. Für Steine oder vor allem Platten in einer Breite bietet es sich zudem an, die Unterseite wie bei der AZMEP-Jumpern 15573 oder dem ADMZP 34103? Auch das hilft, um einen Versatz von einer halben Noppe bauen zu können.
Warum nicht mal so?
Solche Kreationen sind vollständig zum derzeitigen Marktführer kompatibel, haben aber mehr Möglichkeiten. Und sie sind eigenständig. Ich denke, dass solche Lösungen dazu beitragen, pragmatische AFOLs ab und an zum Grenzübertritt zu bewegen. Nur Mut!

Meine beispielhaft so gestaltete „Plate 1×4 with Hollow Studs and Bottom Stud Holder“ entstand innerhalb weniger Minuten mit dem PartDesigner von Bricklink Stud.io. Also wahrlich keine Schöpfungshöhe. Auch wenn das der Hersteller und auch die Gerichte bisweilen anders sehen. Übrigens lassen sich die Teile aus dem PartDesigner auch als OBJ exportieren. Von dort führt der Weg beispielsweise über den „3D Builder“ von Windows zu einer STL-Datei. Wenn der Slicer die OBJ nicht direkt verarbeiten kann. Damit ist der Weg zu so entworfenen Teilen zum 3D-Drucker nicht sonderlich aufwendig. Ganz ohne Konstruktionskentnisse. Das Teil lässt sich aus dem PartDesigner, das ist dessen eigentlicher Zweck, auch direkt in Stud.io exportieren und dort verwenden.

Bei den Liftarmen ärgere ich mich immer wieder, dass die Kreuzachslöcher nie dort sind, wo man sie für den eigenen Anwendungsfall braucht. Immerhin gibt es schon seit vielen Jahren dünne 1×2-Liftarme mit einem Kreuzachs- und einem Pinloch. Inzwischen gibt es von Gobricks auch 1×2 und 1×3-Liftarme mit ausschließlich Pinlöchern. Solche Lösungen würde ich mir noch viel mehr wünschen. Für Litarme fast jeder Art gibt es ein tolles Online-Tool. Den PartDesigner von Marian42. Das Ergebnis kann als STL oder *.part für Stud.io gespeichert werden. Oder über den „Share-Button“ die URL für das entworfene Element abgespiechert werden.

Als positive Beispiele einige Teile, die in den vergangenen Monaten den Weg zu mir gefunden haben. Ich wünsche mir noch viel mehr solcher Teile.

1×10 Fliese
Tile 1x10

2×8 sowie 8×8 Fliese
Tile 2x8
Tile 8 x 8

1×2/1×1-T-Platte
Special Corner Plate 1x2 Building Blocks

2×2 Door-Rail-Ecke
Plate, Modified 2 x 2 Corner with Door Rail

1×1 Platte mit Frontnoppe
Plate Special 1 x 1 with a Studs On Side

4er Technic-Kreuzverbinder
Technic, Axle Connector Hub with 4 Axles

dünne 1×2 und 1×3 Liftarme mit ausschließlich Pin-Löchern
Technic, Liftarm Thin 1 x 2 - Pin Holes
Technic, Liftarm Thin 1 x 3 - Pin Holes

Blick über den Tellerrand

Die hohe Fertigungsqualität und Langlebigkeit hat zum hervorragenden Ruf unserer original dänischen Klemmbausteine als besonders hochwertiges Spielzeug beigetragen. Dieser Erfolg hat schon immer Nachahmer auf den Plan gerufen. Seit dem Auslaufen des Patents sogar legal.

Anfangs waren diese Steine kaum zu gebrauchen. Nicht zu unrecht als „China-Müll“ bezeichnet. Doch dabei ist es nicht geblieben. Die Qualität der Nachbausteine hat inzwischen bei einigen Marken ein Niveau erreicht, das dem Original kaum noch nachsteht. Der „Communist Lego“ – Report analysiert die in Asien gängigen Marken regelmäßig. Und bescheinigt immer häufiger eine brauchbare Qualität.

Qualitativ brauchbar sollen die ziemlich dreisten Plagiate der Firma Lepin sein. Ich habe noch keines davon begutachten können. Deren Sets entsprechen mitunter vollständig aktuellen oder begehrten, ausgelaufenen Sets und sind zu etwa der Hälfte des regulären Ladenpreises über das Internet zu beziehen. Um dem Ärger mit dem Hersteller der Originalsets aus dem Weg zu gehen, werden inzwischen sogar MOCs von AFOLs plagiiert. Dem Bericht eines geprellten AFOL nach, ohne diesen vorher zu kontaktieren oder gar am Profit zu beteiligen. Entsprechend entrüstet ist die Reaktion in der Szene.

Custom-Parts

Offener ist man gegenüber speziell produzierten Teilen, die als Custom-Parts vertrieben werden. Das sind sehr häufig Waffen und Militärausrüstung die im offiziellen Programm nur eine untergeordnete Rolle haben und z.B. im Rahmen der City-Polizei oder von StarWars-Sets zu finden sind.

Für mich interessanter sind Teile, die im offiziellen Programm schmerzlich vermisst werden. Mein erster Kontakt mit entsprechenden Teilen erfolgte über die US-amerikanische Firma altbricks. Diese vertreiben unter anderem Blätter (Lego Design ID 2417) in verschiedenste Farben, die beim Original nicht (gelb, orange, ocker, braun) oder, da selten, nur zu exorbitanten Preisen (weiß) zu bekommen sind. Die Qualität und Passform ist gut, auch wenn die Blätter im Gegensatz zu den flexiblen Originalen aus einem anderen Material gefertigt sind.

Ein anderes interessantes Teil ist der Eck-Konverter. Ein 1×1 mit Frontnoppen an zwei nebeneinander liegenden Seiten. Dieser hat mir einige male, mit schlechtem Gewissen, geholfen Probleme zu lösen. Nicht schlecht staunte ich, als ich dieses Element in der Vorstellung der neuen Teile des ab Januar 2017 erhältlichen CC-Jubiläumshauses wiederfand. Jetzt als offizielles, mit gutem Gewissen verbaubaren Originalteil.
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Nicht geringer war meine Überraschung, als ich auf das „Chinesische Amazon“ aliexpress verwiesen wurde. Dort sind viele Elemente, die bei altbricks zu beziehen sind, ebenfalls erhältlich. Meist mit einem Verweis auf Enlighten als Hersteller. Diese Firma hat sich durch höherwertige Eisenbahnsets, als Clon oder Eigenkreation, eine gewisse Anerkennung verschafft.

Diese Erkenntnis macht es erforderlich, mein Wertegefüge neu zu justieren. Sind die Teile noch „gute“ Fremdteile oder doch nur „böse“ Plagiate? Ich selbst tendiere dazu, offen für alle brauchbaren Elemente zu sein. Wenn immer sinnvoll möglich, werde ich das Original bevorzugen.

Sonderteile aus China

Neben den bekannten Nachbildungen von LEGO®-Elementen, teilweise auch in offiziell nicht erhältlichen Farben, gibt es auch einige Teile, die sich als interessante Problemlöser herausstellen könnten. Dementsprechend habe ich den Selbstversuch gewagt und einige Teile direkt in China geordert. Die ersten Teile sind knapp einen Monat nach der Bestellung bei mir eingetroffen. Bei weiteren Lieferungen wird es ein Update geben.

Wirklich billig sind die Teile beim schnellen Ali nicht. Allerdings ist der Versand meist enthalten oder recht preiswert. Daher kann man die Bestellungen meist so gestalten, dass man unterhalb der Grenze bleibt, an der Einfuhrumsatzsteuer erhoben wird. Derzeit nach D meines Wissens 22€.

Doppelnoppen-Platte

Nicht selten wünscht man sich eine Platte mit Noppen auf beiden Seiten. Wohl wissend, dass es mit den alten Scharnieren einen Workaround gibt. So sehr, dass der ersehnte Stein sogar eine Fehler 404-Seite ziert.

Dieser Wunsch ist wohl auch in China angekommen. Jedenfalls habe ich dort das entsprechende Teil ordern können.
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Nopenloser 1×2-Stein

Auch das Gegenstück ist im Programm.
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Hellgrau und rot sind gut getroffen. Dunkelgrau und blau wechen deutlicher ab. Und braun passt weder richtig zu dem alten braun, noch zu reddisch brown.
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3×3 Kurvenstein

Die Lücke zwischen den Kurvensteinen in 2×2 und 4×4 wird in Asien geschlossen.
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Leider lassen sich die Steine, anders als die 4×4 nicht um 45° versetzt bauen, um die Stabilität eines Turms zu erhöhen.
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Nachtrag vom 31.12.2016: Inzwischen habe ich auch ein Set aus China erhalten. Natürlich mit interessanten Teilen.

Interessantes aus dem 3D-Drucker

Eine andere Art der Problemlöser habe ich bereits seit ein paar Wochen bei mir liegen. Angeregt durch die Vorstellung der Bundesbahn-Schmalspurlok der Baureihe 251 habe ich mich der wenig zufriedenstellenden Gleissituation für Schmalspurbahnen besonnen und mich beim 3D-Druck-Anbieter Shapeways umgeschaut. In 4 Elementen Spurweite gibt es Original nur Kurven sowie bergauf bzw. bergab führende Geraden. Aber keine ebenen Geraden. Die alten, losen Schienen lassen sich zwar in beliebiger Spurweite anordnen. Aber um die Kurve geht es damit nicht in schmaler Spur. Und beide Gleissysteme lassen sich nur mit Tricks verbinden.

Eine Lösung können Adapterstücke sein, die es bei Shapeways in zwei verschiedenen Ausführungen gibt. Ich habe mir beide bestellt. Bei der Bestellung der erste Wermutstropfen. Beide sind, warum auch immer, nicht in dunkelgrau erhältlich. Also auf schwarz bzw. weiß ausgewichen. dann fallen die Teile auf und gerät nicht in Verdacht den Sündenfall vertuschen zu wollen. So kommt man gleich ins Gespräch.
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Der lange Adapter.
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Der kurze Adapter.

Die Teile sind ob ihrer Oberfläche als 3D-Druck zu erkennen, was sich derzeit wohl noch nicht vermeiden lässt. Da es sich nicht um eine Fassade, sondern um Schienen handelt geht das in Ordnung. Das Verbauen mit Originalteilen ist problemlos möglich. Auch die Rastung zwischen Adapter und Schiene hält gut.

Persönlich finde ich den kurzen Adapter in 1 Noppen Länge (bei mir in weiß) charmant. Beim Einsatz sollte man jedoch bedenken, dass man damit das 16l-Rastermaß verlässt. Daher kann der Einsatz des 8 Noppen langen (bei mir schwarzen) Adaptergleis die bessere Wahl sein.

Mit Hilfe dieser Gleise lässt sich zumindest eine rudimentäre Schmalspuranlage in genäherter Meterspur des Vorbilds realisieren. Vielleicht schaffe ich so endlich den Einstieg in die Welt der LEGO-Eisenbahn, den ich bisher immer gescheut habe.

Wenn man sich in den Katalogen der Druckdienstleiter umschaut entdeckt man so manches weitere, spannende Teil.

The monorail is back!

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The monorail is back! – so wirbt der Anbieter 4DBrix für seine Teile aus dem 3D-Drucker. Dabei wird begehrtes, wie die Gerade oder die Weichenbögen wieder aufgelegt. Aber auch neues, wie ein Verlängerungsschasis oder eine Kreuzung ist bereits erhältlich. Die Kreuzung kommt dabei noch nicht an die Rafinesse des Entwurfs von 1992 heran.
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Martin (n3t3rb) hatte auf der Fanwelt einige Musterstücke dabei. Die Qualität hat mich beeindruckt. Eingebaut sind die Schienen kaum vom Original zu unterscheiden. Die Farbe passt. Und zumindest die drei Tage Messe-Dauerbetrieb haben die eingebauten Muster ohne erkennbare Spuren von Verschleiß durchgestanden.
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Auch wenn nachgefertigte Produkte dazu beitragen, der Monorail die Aura des raren und seltenen zu nehmen, kann es helfen, Engpässe zu überwinden.
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Die Zukunft bleibt spannend

Für den hartgesottenen AFOL werden weder Klonprodukte, noch Selbstgedrucktes eine Alternative sein. Für etwas liberaler eingestellte könnten sich über beide Kanäle interessante Möglichkeit sein, bisher unlösbare Probleme zu lösen. Freilich mindern immer mehr Möglichkeiten auch den Reiz, eigentlich unbaubares zu bauen. Der Stolz, eine Lösung zu finden ist dann vielleicht schneller verflogen.

Fabuland-Dächer mal ganz anders

Vor einiger Zeit habe ich angefangen, Fabuland-Dächer zu horten. Diese gibt es in verschiedenen Ziegel-Farben und mit verschiedenfarbigem Mauerwerk. Zudem gibt es eine Ausführung mit Loch zur Befestigung des Schornsteins nebst passendem, nur in blau erhältlichen Formteil.
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Besonders schmuck ist die Dachgaube 2048, die sicher bei vielen in der Kiste mit den hässlichen, komischen Teilen die man nie verbaut landen wird.
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Leider ist hier keine Verglasung vorgesehen. Und innen gibt es nicht einmal Noppen. Mit ein paar Tricks bekommt man dennoch Fenster eingebaut.
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Den Schornstein habe ich mit Fliesen 2×4 verkleidet. Dabei sind die 1x1er mit Pins an 2 Seiten von Altbricks (leider aktuell nicht erhältlich) hilfreich. Die originalem mit 1 Pin können aber bei leicht verminderter Stabilität genauso gut eingesetzt werden.
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Leider ist der seitliche Abschluss nicht schön. Deshalb sollte neben dem Haus eine Brandschutzmauer zur Verblendung hochgezogen werden oder das Haus in einer Häuserzeile integriert werden.

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Um aus Dach ein ganzes Haus werden zu lassen, habe ich über einen längeren Zeitraum alle zu akzeptablen Versandkosten erhältlichen Gauben bei Bricklink zusammengekauft. Für das Gebäude habe ich mich für eine sandblaue Fassade entschieden. Weil dieses gut mit dem rot des Dachs harmoniert.

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An der rechten Gebäudeseite habe ich die unschönen Seiten mit einem Gerüst nach dem Entwurf von „The LEGO® neighborhood book“ kaschiert. Die Idee dazu hatte Dirk F. im Chat.

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