Keine britische Firma käme heute, selbst wenn die Brexit-Abstimmung anders ausgegangen wäre, auf die Idee ein Produkt „Europa“ zu nennen. Vor 50 Jahren, der Europa wurde zwischen 1966 und 1975 gebaut, hatte man da keine Bedenken. Denn man verband damit eher Aufbruch und Zukunft.
Auch wenn die Namen seiner Geschwister mit Elan und Esprit heißen ist der Lotus Europa dennoch sehr agil zu bewegen. Mit einem Leergewicht zwischen 612 und 710 kg wiegt er die Hälfte eines aktuellen Porsche Boxster. Und macht dementsprechend mit weniger Pferdchen ebenso viel Fahrspaß.
Wahrscheinlich ist der Name dem vor der Hinterachse montierten kontinantalen Antriebsstrang des epochalen Renault 16, der den Europa zum Britisch-Französischen Produkt macht, geschuldet. Diese Hausmannskost wurde ab 1971 durch einen leistungsgesteigerten Ford Motor ersetzt.
Dennoch musste die Marke so manche Spöttelei ertragen. Der Rennfahrer Graham Hill lästerte „Wenn mich das eigene Hinterrad überholt, spätestens dann weiß ich, dass ich in einem Lotus sitze.“
Zu diesem Modell hat mich wieder einmal mein „Lieblingsjapaner“ inspiriert. Diesmal war es sein „Super Low“ aus dessen Nachbau sich der Lotus entwickelte.