Archiv der Kategorie: MOC

298 Unfälle. 116 Piloten starben. Tote Zivilisten nicht gezählt.

„Wie kommt man günstig an einen Starfighter? – Man kauft sich einen Acker und wartet“ hieß es in meiner Kindheit.
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Zwischen 1964 und 1979 stürzten jedes Jahr zwischen 10 und 27 dieser Maschinen ab. In den Jahren davor und danach waren die Absturzzahlen geringer, da weniger Maschinen im Einsatz waren. Nicht in diesen Zahlen enthalten sind die Abstürze „alliierter“ Maschinen in Deutschland.

Während der Einsatzzeit des Lockheed Starfighter F-104 bei der Bundeswehr, zwischen 1960 und 1991, sind 133 Zivilpersonen beim Absturz von Militärflugzeugen ums Leben gekommen. In der dieser Zahl zugrunde liegenden Bundestagsdrucksache wird nicht nach Flugzeugtypen unterschieden. 70 dieser Totesopfer dem sind dem Flugtagunglück von Ramstein zuzuordnen. An der kein Starfighter beteiligt war. Besonders dramatisch war der Absturz eines kanadischen Starfighters im Rahmen einer Flugvorführung an der Rhein-Main Air Base am Pfingstsonntag 1983, bei dem die Familie Jürges ausgelöscht wurde.

Schicksale, wie das des damals Siebenjährigen Friedhelm Dux, der am 28. April 1967 bei einem Absturz in Horn-Bad Meinberg ums Leben kam finden, im Gegensatz zu den toten Piloten, keinen Eingang in die Dokumentationen.

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F-104G 22+98 MFG 2 im Aeronauticum, Nordholz

Über die Ursachen für all diese Unglücksfälle wurde damals und heute viel spekuliert. Aus meiner Sicht sind die Ursachen vielfältig. Einige konnten durch Nachbesserung abgemildert werden. Grundsätzliches Übel war wohl vor allem die Umkonstruktion des Schönwetterjägers zu einem Schlechtwetter-Allzweckflugzeug dass in der Lage war, Atombomben zu tragen.

Vor allem in den frühen Jahren werden Mängel bei der Ausbildung und Wartung ihren Anteil an der Absturzserie gehabt haben. Auf Fanseiten werden die Abstürze auf einen pro 6.000 Flugstunden herunter gerechnet. Das sei ein für Militärflugzeuge üblicher Wert.

Als Verteidigungsminister hatte Franz-Josef Strauß die Einführung dieses Flugzeugs, entgegen Expertenrat, wesentlich forciert. Die Zusammenhänge wurden national im Rahmen der Starfighter-Affäre, international im Rahmen des Lockheed-Skandals, aufgebarbeitet.

Doch was hat mich dazu gebracht, mein erstes Flugzeug zu MOCcen?
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Auf dem letzten Absolut-Steinchen ist Daniel (Sorn) mit Reißzwecken, Nylonschnüren -und Flügzeugen aus LEGO-Steinen herumgeklettert. Um die Modelle über die Landschaft fliegen zu lassen. Das hat mir angeregt, mich mal mit der erweiterten dritten Dimension zu beschäftigen. Einen Flieger will ich auch mal bauen. Nicht immer nur Häuser und Autos.
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Auch um ein wenig Annabelle in meine Stadt zu bringen
 Ich bitte dich, komm sei so gut,
 Mach‘ meine heile Welt kaputt!

habe ich mich des „Wittwenmachers“ besonne, der leider bestens in die Zeit in der meine Modelle meist angesiedelt sind, passt.
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Kunst soll nicht nur schön sein, sondern auch zum Nachdenken anregen. Wie geht die Situation aus? Überlebt der Pilot? Wird es zivile Opfer geben? werden sich die Besucher der Ausstellung fragen. Aber auch die Erinnerung, wie es damals war. Was hat man empfunden, als der Schulunterricht wegen Tiefflugübungen mal wieder unterbrochen werden musste? Oder draußen, als man das Gefühl hatte, sogar den Piloten erkennen zu können? Und wie haben das die Generationen empfunden, die selber den Krieg miterlebt haben?
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Zunächst hatte ich begonnen, das Modell von John Lamarck nachzubauen. Im Laufe stetiger Veränderungen ist das Modell schließlich ganz anders geworden. Auch wenn der Urheber manches Detail erkennen dürfte. Wichtigste Hilfe beim Nachbau war die Maßzeichnung aus der Wikipedia, die ich in der Größe des Modells und um das Steineraster ergänzt, ausgedruckt auf meinem Bauplatz liegen habe.
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Um die Umsetzung zu vereinfachen, habe ich mich für eine an die Marineflugzeuge angelehnte Farbgebung entschieden. Oberhalb der Tragflächen dunkelgrau, darunter hellgrau. Vielleicht folgt später noch ein anderer Anstrich. Bei dem angebrachten VC+112 handelt es sich aus Absicht um eine Phantasiekennung.
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Das Modell befindet im „unkontrollierten Sinkflug“ auf Grund einer „thermischen Überlastung“ des einzigen Triebwerks, wie heutige Militärstrategen in ihrem menschenverachtenden Euphemismus den nahen Absturz wohl bezeichnen würden.
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Mit brennendem Triebwerk hat der Pilot gerade noch die letzten Häuser überflogen, um sich mit dem Schleudersitz zu retten und den kaputten Flieger in einen menschenleeren Acker stürzen zu lassen.

Ob die Ressourcen der Farnheimer Wehren, die bei solchen Großschadenslagen zur Verstärkung angefordert werden, ausreichend sind, wird bei einer der nächsten Ausstellungen geklärt werden.

Fanseiten:
916-starfighter.de – Die Historie der 916 deutschen Starfighter.
Flightschwein F-104G – Der Mythos und sein Bodenpersonal aus Sicht eines Technikers der Bundesluftwaffe
The International F-104 Society (IFS)

Sendung zum Thema:
Starfighter Mit Hightech in den Tod (arte)
Bewegende 90-Minuten-Dokumentation mit vielen Zeitzeugen. Auch Pilotenwitwen werden porträtiert.
Fernsehfilm Fernseh-Drama „Starfighter – Sie wollten den Himmel erobern“ (RTL) zur Affäre und den damit verbundenen Schicksalen (noch nicht ausgestrahlt). Trailer zum Film.

Bausünde oder Baudenkmal?

In den 60er Jahren wurde viele historisch wertvolle Bausubstanz planiert, um dem Zeitgeist zu weichen. Wie das Kaufhaus Schocken in Stuttgart. Der Schocken musste einem Horten-Kaufhaus weichen.

Das was 1960 – wohl zurecht – als Bausünde empfunden wurde hat inzwischen mancherorts Eingang in die Denkmallisten gefunden. Weil es eben typisch für eine Zeit war und heutzutage nur noch selten anzutreffen ist. Aus heutiger Sicht fast skuril mutet die Aussage von 1959 an, in der vor dem Denkmalschutz an Kaufhäusern gewarnt wurde. Weil die damals entstandenen Bauten inzwischen ebenfalls erhaltenswert sind und teilweise bereits unter Schutz stehen.

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Um den Minifiguren in meiner Stadt die vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten eines Vollsortimentlers bieten zu können und die Ambiente meiens Ortes durch wertvolle Architektur zu bereichern, habe ich mich entschlossen ein Warenhaus zu errichten. Natürlich wird diesen ein „hässlicher Klotz“ hingestellt. Übrigens: Vollsortiment bedeutete damals nicht nur eine Lebensmittelabteilung, sondern auch Autozubehör und Möbel.

Neben den Gebäuden sind in den letzten Jahrzehnten viele einst wohlklingende Namen an den Kaufhäusern verschwunden. Die Liste aus den letzten 20 Jahren ist sicher unvollständig und enthält nur die großen heute nicht mehr existenten Kaufhaus-Ketten:

Auch die in ihrer ursprünglichen Form nicht mehr existenten Versandhändler Neckermann (bis 1976) und Quelle (bis ca. 1990) sowie der Drogist Schlecker (bis 2012) unterhielten an mehreren Standorten eigene Kaufhäuser.

Heute sind vor allem die Häuser der Galeria Kaufhof noch in vielen Innenstädten zu finden. Karstadt wurde inzwischen unter den Finanzinvestoren weitergereicht und hat auf diesem Weg zahlreiche Standorte aufgegeben. Mit teils gravierenden Folgen für die Innenstädte.

An den Fassaden zahlreichen der verbliebenen Galeria Kaufhof-Filialen haben häufig bereits andere Logos gehangen. An einigen Standorten erkennt man die Vergangenheit eines Kaufhofs auf den ersten Blick. Denn ein wesentliches Merkmal der ehemaligen Horten-Warenhäuser waren die von Egon Eiermann entworfenen „Hortenkacheln„. Daher fiel mir die Wahl eines charakteristischen Vorbilds nicht schwer.

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Hier sind die Kachlen an einem Kaufhaus in Hannover, das heute auch äußerlich erheblich umgebaut als Galeria Kaufhof genutzt wird, zu finden.
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Nach einigen Versuchen die Hortenkacheln detaillierter nachzubilden habe ich mich für eine Fassadengestaltung aus weißen Firststeinen entschieden. Die Elemente Hortenkacheln werden damit zwar nicht absolut korrekt, aber m. E. durchaus stimmig nachgebildet.

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Rund 1.400 Firststeine bilden die Frontfassade. Bis das Kaufhaus von allen Seiten fertig ist werden wohl über 4.000 davon verbaut werden müssen. Damit die Proportionen zu den Nachbarhäusern stimmiger werden müsste der Klotz eigentlich doppelt so groß werden. Vielleicht gibt es die ja mal in der Fabrik in Günzburg? Für mich ist mal wieder die Aussage, das man jedes Element prima verbauen kann, wenn man nur genug davon hat, bestätigt. Auch wenn diese sicher nicht für jedes Element gilt.

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Die Fassaden werden aus Platten, überwiegend im Format 16×16 gebildet. Innen bildet ein schlichter Quader aus 1.500 Basics das Grundgerüst. Endlich konnte ich auch mal die ungeliebten, gelben Steine verbauen. Alle 5 Reihen wurden ein paar
Brick, Modified 1 x 1 with Stud on 1 Side (87087) verbaut, die ich in größerer Menge an der Pick-A-Brick Wand im Kölner Store ergattern konnte. An diesen Snot-Konvertern halten die Platten in ihrer senkrechten Einbauposition.

Eine originale Hortenkachel konnte ich inzwischen auch erwerben. Diese misst etwa 50 x 50 x 20 cm.

Das Modell werde ich, wohl noch nicht fertig gestaltet, mit zu ABSolut Steinchen 2015 nach St. Augustin bringen. Noch überragt das Original meinen 54 x 72 x 40 cm großen Einkaufstempel.

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Kurz nach der Fertigstellung meines Kaufhaus Ende der 60er verkauft der Kaufhausgründer seine Firma und setzt sich, ohne dass der deutsche Staat angemessen am Vermögenszuwachs beteiligt wird, in die Schweiz ab. Wohl auch aus Dankbarkeit für dieses Gesetz erfolgte Millionenspende des Kaufhaus-Gründers an eine Partei. Als Anspielung darauf wurde im Zuge des Parteispendenskandals über Parteivermögen, die durch „Horten und Flicken“ entstanden seien, gefrotzelt.

Das blaue Wunder aus Untertürkheim

Für die eine wäre ein Mercedes-Benz ein Gottesgeschenk gewesen. (schöneres Video, in D geblockt). Um die Jahrtausendwende haben viele mit dem nicht immer strahlendem „guten Stern“ sein blaues Wunder erlebt. Und mancher findet das blaues Wunder faszinierend.
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Ich gehöre zu letzterer Gruppe, die sich vom Renntransporter aus dem Jahr 1954 faszinieren lässt. Ohne die Replika – das Original wurde 1967 leider verschrottet – überhaupt einmal live erlebt zu haben.

Liegt es vielleicht auch daran, das ich meine ersten automobilen Erfahrungen auf einem blauen Benz gemacht habe? Mein Fahrschulauto war ein Mercedes 190 D. Dieser erschien – Zufall? – fast zeitgleich mit dem Roman „Die Entdeckung der Langsamkeit„. Mit seinen 72 PS kam der 190D nach ganz viel Anlauf immerhin auf 160 km/h. Die aber bei der geringsten Steigung nicht mehr zu halten waren. Die 192 PS des Renntransporter waren hingegen für 170 km/h gut. Auch wenn er als „schnellster Lkw der Welt“ bezeichnet wurde, war er als Pkw zugelassen. Und mit 2,1 Tonnen hat sich das Gewicht durchaus auf dem Niveau (heutiger) Oberklasse-Pkw befunden.

Unabhängig von der Ursache der Faszination. Bei mir führt Begeisterung häufig dazu, dass der Wunsch nach einem Modell aus Klemmbausteinen entsteht. Auch wenn der Weg zur Umsetzung nicht immer sofort klar ist. Zwei Umsetzungen haben einen möglichen Weg aufgezeigt. Eine davon wollte ich eigentlich nachbauen.

Doch es ist schöner, wenn man was eigenes hat. Mit jedem Bauschritt entfernte sich mein Modell von den Vorbildern. Durch die eigene Interpretation der runden Formen entstand ein gänzlich anderes Modell. Mit der richtigen Beladung wird es bestimmt ein Blickfang in meiner Stadt.

Bautechniken

Die Besonderheiten beim Bau erläutere ich gerne. Der Aufbau, auf dem Rennwagen transportiert wird ist aus Kettengliedern entstanden. Diese sind mit kurzem Schlauchstück fixiert. Vorne auf der Oberseite eines Technik-Einers, hinten in einem dünnen 1×4-Liftarm.

Die Rückwand der Fahrerkabine ist „kopfstehend“ gebaut, damit sich deren geschwungene Heckscheibe nachbilden lässt. Der Richtungswechsel passiert durch eine 1×4-Technik-Platte. Für den erneuten Richtungswechsel wurden die alten Scharniergelenke herangezogen.
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Unzulässig getrickst habe ich hingegen bei der Unterseite der Heckkotflügel. Damit sich diese befestigen lässt, habe ich ein 5mm-Schlauchstück als „Noppe-to-go“ verbaut. Mal schauen, vielleicht bekomme ich das ja noch so umgebaut, dass sich auch hier das Scharniergelenk als SNOT-Hilfe einsetzen lässt.

Pfeilschnelle Ladung

Zum Renntransporter gehört freilich auch die passende Beladung. Ich habe mich für den W 196, natürlich als Monoposto, entschieden.
Mit Zugeständnissen an die Stabilität konnte das Modell weitgehend in Silber umgesetzt werden. Auch wenn ich mich über 1×2 Platten und 1×1 Fliesen in passender Farbe gefreut hätte. Man kann eben nicht alles haben.
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Die Motorrad-Räder werden mittels kurzer Schlauchstücke in den Technik-Pins gehalten. Wie schon beim Einachsschlepper. Damit die alten Reifen drauf halten, sind zusätzlich Sliks über die Felgen gezogen.

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Da ich das Fahrzeug ziemlich ’spacig‘ fand und die Farbkombination im Original blau und hellgrau ist, war es naheliegend, die transparenten Teile durch trans-yellow zu ersetzen. Fertig ist der Classic-Space-Daimler. Benny und seinen Freunden gefällt ihr neues Gefährt!
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verregneter Nachmittag

Was liegt näher als bei Mistwetter die Klemmbausteine zu nehmen und etwas zu bauen?
Heute habe ich mich mit einem Fahrzeug beschäftigt, dass mir schon immer imponiert hat. Ein besonders skuriles Fahrzeug bei dem Paarung von ostdeutschem Erfindergeist mit der chronischen Mangelwirtschaft ein fantastisches Ergebnis ergibt, wie bei keinem anderen Produkt des Industriekombinats Fahrzeugbau.
Mein Vorbild ist der motorisierte Krankenfahrstuhl Krause Duo. Das Duo verwendet – bis hin zur Karosserie – viele Teile des Rollers „Schwalbe“.

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Auch in den gebrauchten Bundesländern war das Fahrzeug lange vor der Wende ab und an zu sehen. Über das offensichtliche Spenderfahrzeug hinaus konnte ich das Gefährt jedoch nicht so recht einordnen. Es war halt in keinem Autoquartett zu finden.

In der Nachwendezeit hatte sich ein Studienkollege sich ein Duo gekauft. Einmal bin ich auch mitgefahren. Seine Nachbarskinder wohl, mit großer Freude, häufiger. Hat diese wahrscheinlich mehr beeindruckt, als im Fond eines Porsche 911 mit 250 über die Autobahn zu brettern.

Ceterum censeo Carthaginem

Nachdem die Diskussionen über die Umsetzung von Kugeln und anderen Körpern tagelang wiederkäuend diskutiert wurde habe ich mich geschlagen gegeben. Aber anders als Cato der Ältere hatte ich nicht das Ziel zu zerstören, sondern zu schaffen.

Und Bram’s Sphere Generator sowie LSculpt ausprobiert. Es hat sich gelohnt. Tolle Programme. Danke den Entwicklern!

Nach einigen Test-Hablkugeln habe ich ein Projekt, das schon eine Weile auf meiner Ideenliste stand, in Angriff genommen. Seit mehr als 50 Jahren ist der Pilzkiosk Dauerbrenner im Programm des Schwarzwälder Häuslebauers Faller.

Dieser hat ein raeales Vorbild, das in etwa 50 Exemplaren von der Firma Waldner aus Wangen im Allgau hergestellt wurde. Mehr zum Vorbild findet sich auf der Fan-Seite www.pilzkiosk.de.

Mit LSculpt habe ich zunächst das Dach erzeugt. Dabei handelt es sich um ein Segment einer Kugel mit einem Durchmesser von 16 Steinen.

Beschwerden, dass an meinen Modellen zu wenige Noppen zu sehen wären, mag ich jetzt nicht mehr hören.

Jetzt fehlt nur noch die Ausgestaltung des Prototyps. Und die weißen Punkte auf dem Dach. Bis zur nächsten Ausstellung wird das bestimmt noch.
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Kohlhiesels Tochter

Ausgangspunkt war der Dachstein mit Radkasten, ein Tel das, so wie die garstige Susi Kohlhiesel, eigentlich nicht so recht zu gebrauchen ist und sich gegen jeden Griff in die Teilekiste wehrt.

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Im Film sang Liselotte Pulver „Jedes Töpchen find sein Deckelchen“. Und auch ich fand einen liebenswerten Einsatzzweck für den Stein. Mit der richtigen Idee baute ich das Autochen quasi um den Stein herum.

„Mehrzweck-Universal-Geländewagen mit Allradantrieb“.

Es gab Zeiten, in denen die vier Ringe für „Fahrer träumt vom Viertaktmotor“ und nicht für drängelnde, geleaste Firmenwagen auf der linken Spur der Autobahn standen.

Aus dieser Zeit stammt der DKW Munga. Dieser wurde zwischen 1956 und 1968 vor allem für die Bundeswehr gebaut und dort als „Lkw 0,25t“ geführt. Während Poilzei, Bundesgrenzschutz und THW neue Fahrzeuge bekamen, sind die bei den Feuerwehren eingesetzten Fahrzeuge in „zweiter Hand“.

Ein solches Fahrzeug ist jetzt als Kommandowagen (KdoW) in meiner Stadt im Einsatz.

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Audi gelang nachdem durch eine Motoren-Mitgift von Damiler-Benz aus dem DKW F 102 der „Audi“ viertaktend der lange Weg zum Aufstieg.

Dem Munga blieb der Viertakter verwehrt. Bei der Bundeswehr gehörte der Zweitaktmief bis in die 70er Jahre zum Kolonnenalltag.