Das Thema „Lego sortieren“ kommt gefühlt alle 14 Tage im 1000steine-Forum hoch. Damit ist weniger das Vorgehen beim Wegsortieren eines Steinebestands gemeint (auch ein interessantes Thema) sondern das Sortieren für die Lagerung.
Daher versuche ich es mit einer grundätzlichen herangehensweise. Grundsätzlicher, als ich es mit meinem Bestand getan habe.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Menge Herr zu werden. Man kann nach
sortieren.
Nach Farbe
Die Sortierung nach Farbe ist bei vielen die „Einstiegssortierung“. Ich finde diese Sortiermethode weniger geeignet, da
- es heute viel mehr als die handvoll Farben meiner Jugend (weiß, gelb, rot, blau und schwarz. Grün nur für Bäume und Platten) gibt
- man als Anfänger eher selten die Elemente in den wirklich passenden Farben haben wird. Man ist somit gezwungen, entweder bunte Prototypen zu bauen, oder bei der Farbgestaltung kompromisse einzugehen.
Dennoch hat es gerade bei seltenen Farben einen gewissen Charme, z. B. alle sandroten Teile an einer Stelle zu lagern. Denn all zu viele werden das (bei den meisten) nicht sein und dann hat kann es ein Vorteil sein, diese Elemente schnell wieder zu finden.
Nach Form
In meiner Jugend hatte ich meine Elemente in verschiedenen Sichtlagerboxen („Schäfer-Kisten“) nach Formen sortiert. Damit war man beim Hinzukommen neuer Elemente – Lego-Technik ist mitten in meiner aktiven Jugend-Zeit erschienen – hinreichend flexibel. Mit steigendem Bestand kann immer feiner sortiert werden.
Bei meinem Sohn habe ich es ähnlich gemacht. Auch er hat eine Wand mit Boxen für seine eigenen Steine.
Mein – gegenüber der Jugend auf ein Vielfaches angestieger – Bestand ist überwiegend nach Form sortiert. Dabei habe ich mich weitgehend an den Gruppen von Bricklink orientiert. Auch wenn ich das nicht immer sauber durchgehalten habe. Zudem gibt es Gruppen, wie „Plate modified“, die auf Grund der bei mir vorhandenen Menge feiner sortiert werden können. Eine Kiste heißt z.B. „Plate modified 1×1“.
Nach Sets
Sammler werden ihre Steine so sortieren, dass die Sets in ihrer Zusammenstellung erhalten bleiben. Für denjenigen, der eigene Modelle verwirklichen möchte, ist das eher keine Lösung.
Nach Alter
Im Laufe der Jahre wurden die Elemete im Detail immer wieder verändert. Auch das kann ein wichtiges Merkmal sein, nach denen sich eine Sammlung sortieren lässt.
Ende der 50er Jahre wurde das Material von Celluloseatcetat in ABS umgestellt. Bis zum Auslaufen des Patentschutzes wurden die Steine im inneren mit „Pat. Pend.“ gekennzeichnet. Puristen, die auf jahrgangstreue Sets wert legen, sortien ihren Bestand entsprechend.
Nach Zustand
Neben den naheliegenden Untereilungen wie
- neu,
- gebraucht,
- verschlissen und
- defekt
treten vor allem bei weiß oder blau deutliche Farbveränderungen durch Sonneneinstrahlung hinzu. Auch eine Möglichkeit, zu sortieren. Für Händler wird es sogar unvermeidlich sein, hier zu unterscheiden.
diese Art der Aufbewahrung wurde vor allem durch den Versandhändler Amazon bekannt. Die eingehende Are wird an den nächsten freien Lagerplatz passender Kapazität sortiert. Nur der Rechner kennt den Standort. Das würde bedingen, dass der Bestand exaktakt in der EDV erfasst ist und vollständig fortlaufend gepflegt wird. Für den „Bauer“ sicher keine Lösung, für den Bricklink-Händler vielleicht schon.
Mischformen
In der Praxis wird wahrscheinlich kaum jemand die Elemente in einer Reinform eines Systems einsortieren. Es wird sich mehr oder weniger immer eine Mischform herausbilden.
So reicht bereits ein einelner sortenreiner PAB-Becher aus, um sämtliche Kleinteilemagazine über ihre Grenzen zu bringen. In solchen Fällen macht es Sinn, nur einen Handbestand innerhalb des normalen Systems aufzubewahren und die „Mehrmengen“ gesondert zu lagern. Es kann hilfreich sein, z.B. durch ein zusätzliches eingelegtes Kärtchen auf den erweiterten Bestand hinzuweisen.
nach Form und farbe
Praxisgerecht erscheint es mir, sich jeweils nach der Menge des vorhandenen Bestands zu sortieren. Elemente, von denen nur wenige vorhanden sind werden ausschließlich nach Form sortiert. Elemente, von denen viele vorhanden sind, werden nach Form und Farbe sortiert.
So habe ich z. B. für die Basic 1er – dazu zähle ich die 1×1, 1×2, die Ecken 1x2x2, 1×3, 1×4, 1×6, 1×8, 1×10, 1×12 und 1×16 für viele Farben eine eigene Kiste. Die restlichen Farben sind in zwei Kleinteilemagazine einsortiert. Eines für die 1×1 und 1×2, eines für die restlichen Größen der übrigen Farben.
in grober Vorsortierung
Beim Wegsortieren von Sets oder Kiloware gehe ich folgendermaßen vor:
Zuerst werden bestimmte Elemente aussortiert, die in hoher Zahl vorkommen, z.B.
- alle 1er Basics
- alle 2er Basics
- alle 1er Platten, 2er Platten, größere Platte
- ggf. Technik-Balken, Scheiben, Räder
in Überschußkisten
Die wohl wesentliche Ursache für den unbefriedigenden Zustand vieler Steinbestände ist deren kontinuierliches Anwachsen.
überhaupt nicht sortieren
Der legendäre Jeanssack ist eine Möglichkeit, die Elemente ohne Sortierung aufzubewahren. Bis zu einer entsprechenden Menge klappt das auch ganz gut. Auch wenn ich den Sack nicht habe, sehne ich mich manchmal an solche Zeiten zurück.
Weitere Designs findet man ebenfalls bei Bricklink gelistet. Und im Brickshelf-Ordner von Jojo.
Gefahren
Die Gefahren die unentwegt lauern, um eine wohlsortierte Steinesammlung in ein Caos zu verwandeln lauten
- nicht vollständig wegsortierte hinzugekommene Teile
- Kisten mit nicht richtig einsortierbaren Teilen (Schiffsrümpfe, Fahrbahnen)
- Kleineteile, die nirgends richtig passen und in „irgendeiner“ Kiste landen
- Große Mengen an hinzukommenden einzelnen Teilen
Fazit
Es gibt kein richtiges und kein falsches Sortiersystem. Wichtig ist es, eine Systematik zu finden, mit der man selbst klar kommt.