Man kommt ja kaum vorbei

Jede Seite die über LEGO® schreibt etwas auf sich hält musste gestern mindestens einen Artikel über das neue Set 42083 des Bugatti® Chiron® bringen. Da darf ich nicht außen vor bleiben, auch wenn ich mich nicht in die allgemeine Lobhudelei einordnen mag. Um den Preis von 369,99€ mal in eine Relation zu setzen:

– der Hartz4-Regelsatz beträgt derzeit 416€
– bei mobile gibt es aktuell 31 richtige Autos mit mindestens einem Jahr TÜV die in der Anschaffung weniger kosten. So zum reinsetzen und fahren.
– man könnte sich 21 Pick-A-Brick-Becher (Refill) kaufen. Diese können beispielsweise mit 84.000 Rundeiner-Fliesen gefüllt werden.
– sich sieben Stück der extragroßen Steiebox 10717 zum Straßenpreis von 49,99 kaufen. Und bekäme dafür immerhin 10.500 bunt gemischte Steine.

Die gewaltige Teilezahl relativiert sich etwas. Über 800 der 3.599 Teile sind lediglich Technik-Verbinder. Große und teure Teile wie Motoren sind hier – von den vier Rädern abgesehen – nicht enthalten. Das lässt den ohnehin üppigen Preis je Stein noch frecher erscheinen.

Bei einem 30€-Set hätte ich mir statt der Aufkleber Drucke gewünscht. Bei einem 100€-Set finde ich Aufkleber sehr unangebracht. Bei einem Set für über 350€ fehlen mir die Worte um um meine Einschätzung über die Entscheider die das zu verantworten haben angemessen auszudrücken.

Selbst ein Juniors-Set – Straßenpreis unter 15€ – kommt ohne Aufkleber aus und enthält eine Menge bedruckter Teile.

Durch die Vielzahl der dunkelblauen Liftarme dürfte sich wenigstens der Nachbau des limitierten Offroaders 41999 vereinfacht haben.

Um noch etwas zu dem aus der Volkswagen®-Gruppe stammenden Vorbild zu sagen. Der viele Sachverhalte hinterragende Motor-Journalist Wilhelm Hahne hat 2006 einige Fragen zum Vorgänger Veyron® gestellt.