Archiv der Kategorie: MOC

viel dahinter

Eigentlich könnte es auch ein ganz normales Altstadt-Wohnhaus sein. Nur die zwei Tore zeigen, dass sich dahinter etwas verbirgt. Feuerwehrautos? Eine kleine Autowerkstatt? Ein Fuhrunternehmen? Viel mehr! Hinter dem Betriebsgebäude Oberstraße 11 in Aachen mit seinen zwei Toren verbarg sich eine rund 150 Meter lange, zweigeschossige Wagenhalle mit zehn Gleisen. Da die parallele Scheibenstraße abschüssig ist, wurde die Halle teilweise zweigeschossig ausgeführt. Der von der Hein-Janssen-Straße angefahrene ‚Güterkeller‘ verfügte über sechs weitere Gleise.

Die Klemmbaustein-Umsetzung des Themas ‚Aachener Straßenbahn‘ beschäftigt mich in den vergangenen zwei Jahren intensiver. Angefangen hat es mit der ‚Buttertram‘. Für die Fanwelt im November habe ich neben den Fahrzeugen auch einige Gebäude nach Aachener Vorbild im Modell umgesetzt. Besonders angetan hat es mir das Depot Oberstraße. Eine von drei Wagenhallen, die bis zum Ende der Tram 1974, zwischen Adalbertsteinweg und Jülicher Straße angesiedelt waren.

Die Betriebsanlagen um 1930
Grafik: ASEAG Archiv

Tram Aachen
„Tram Aachen“ von Ronald G.

Betriebsgebäude und Wagenhalle um 1930
Foto: Sammlung ASEAG Archiv
nicht datiert, nach dem 2. Weltkrieg
Umfassende Veränderungen im Dachbereich, aber auch bei den Fenstern im ersten Obergeschoss.
Foto: Sammlung ASEAG Archiv

Neben einigen wenigen Fotos aus der einschlägigen Literatur sowie bei Fotohostern konnte ich aus dem Archiv der ASEAG einige tolle Aufnahmen erhalten. Danke Martina! Für mich waren die Fotos vom Abbruch besonders wertvoll, denn dadurch konnte vorher von der Halle verdeckte Rückseite besonders gut dargestellt werden.

Das umgesetzte Betriebsgebäude wurde den Fotos im Laufe der Zeit im Dachstuhlbereich verändert. Wohl eine Beschädigung im zweiten Weltkrieg.

In der Halle entstanden – zumindest dem Veröffentlichten nach – mehr Fotos als von der Fassade.

Aachener Straßenbahndepotgeheimnisse
Aachener Straßenbahndepotgeheimnisse von Arthur Staal
mit Schleifwagen TSS1, Pferdebahnwagen 70, Schweißgerätewagen TSG7 sowie angeschnitten der Gelenkwagen 1110 ex Oberhausen ex Rheydt.
Nach dem Ende des Straßenbahnverkehrs 1974 wurden Halle und Betriebsgebäude Ende 1982 abgerissen. Heute steht dort Wohnbebauung. Daran, dass sich in dem Viertel die Keimzelle Aachener Elektromobilität befunden hat, erinnert kaum noch etwas. Immerhin befindet sich in der Oberstraße ein kleines Denkmal, dass an die Öcher Tram erinnert.
Denkmal in der Oberstraße
Innerhalb von 14 Tagen habe ich zunächst die Fassade Stockwerk für Stockwerk hochgezogen. Die Abmessungen wurden anhand der Fensterteilung im ersten Stockwerk festgelegt. Die Proportionen passten sowohl zum Maßstab, als auch zu den Abmessungen der verfügbaren Fenster. Ein Glücksfall. Auch wenn das Gebäude recht schnell ’stand‘, dauerte es doch noch bis alle Details stimmig waren. Bis zur Fertigstellung sind dann doch gut sechs Wochen vergangen. In der allerdings noch ein weiteres Gebäude und einige Fahrzeuge entstanden sind.

Das Gebäude war ungefähr 20,5 Meter breit. Aus dem annähend rechtwinklig aufgenommenen Foto der Gebäuderückseite kann man die Proportionen sehr gut abschätzen (b=48,8 cm, 61 Steine h=50,9cm = 53 Steine). Die im Modell imposante erscheinende Höhe ist somit vorbildgerecht.

Abriss der Anlagen in der Oberstraße im Oktober 1982
Interessant das Nachbarhaus. Bis zum Ende des Hallendachs weiß gestrichen. Die Grenzen zwischen den Gebäuden sind gut zu erkennen, da zur Vorbereitung des finalen Abbruchs die beiden Gebäude bereits voneinander getrennt wurden.
Foto: Sammlung ASEAG Archiv

Auch bei den Fenstern der Rückseite handelt es sich um richtiges LEGO®. Allerdings nicht aus Billund, sondern aus Italien. Dort wurden die Klemmbausteine in den 70ern als LEGO® Minitalia® vertrieben. Besonders sind die schnöen Sprossenfenster 604mi und 3853mi, die sich angesichs des Vorbild geradezu aufdrängten.

Abriss der Anlagen in der Oberstraße im Oktober 1982
Foto: Sammlung ASEAG Archiv
Ehrensache, dass sich die Tore öffnen lassen. An der Fassade befinden sich zwei abziehbare Zahnräder, über die mittels Zahnstange und Liftarm die Tore bedient werden können.
Die Tore lassen sich öffnen.

Foto: Sammlung ASEAG Archiv
Auch das Nachbargebäude Oberstraße 9 wurde umgesetzt. Dieses existiert, äußerlich leicht modernisiert, noch heute. Die Halle stützte sich auch an der Rückseite dieses Hauses ab.
Haus Oberstraße 9 heute


Ab 2:05 ist die Wagenhalle zu sehen, ab 2:53 die Ausfahrt eines Großraumwagens aus dem Betriebsgebäude.

Aktuell besteht – mal wieder – die Chance, in und um Aachen innerstädtischen, elektrischen, schienenegebundenen Nahverkehr zu betreiben. Am 27.09.2018 hat der Städteregionsrat beschlossen, unter dem Arbeitstitel „Regio-Tram“ Planungen für eine Überlandtram zwischen Baesweiler und Aachen auf den Weg zu bringen. Damit wird der dritte Anlauf genommen, in und um Aachen die lange überfällige Wiedereinführung der Straßenbahn aufzunehmen. Aller guten Dinge sind drei!

Unlängst ist bei Tram-TV eine DVD erschienen, in der der „Öcher Tram“ ein würdiges Denkmal gesetzt wird. Auch wenn die ‚Oberstraße‘ im Film nicht vorkommt hat mir der Film sehr viel Emotionen geweckt. Das Filmmaterial ist fantastisch. Bei der Digitalisierung der historischen Werke wurde wohl ziemlich nah an die Grenze des technisch machbaren gegangen.

Glückwunsch, Weiterzittern

Selten habe ich mich so darüber gefreut, dass ein Ideas-Set die 10.000er Hürde überwunden hat. Die ziemlich genau zwei Jahre, das Set wurde im August 2016 eingestellt, zeigen dass es sich nicht um einen Selbstläufer handelte.
Fiat 500 F - THANK YOU!

Dennoch oder gerade deshalb. Der Fiat 500 von „saabfab2013 entworfenen und von “ Gabriele Zannotti promotete Fiat ist nicht nur fantastisch umgesetzt. Man hat gemerkt, dass die Umsetzung mit viel Liebe und Herzblut erfolgt ist. Ständig wurden neue Varianten präsentiert. Wenn sich ein Detail mit neu erschienenen Elementen besser umsetzen lies, so wurde es verbessert. Dazu stets eine ausgezeichnete Präsentaion.
Rusted FIAT 500
Dieser Erfolg ist leider nur der erste Schritt auf dem Weg zum Set. Aus mehreren Sets wird eines umgesetzt, dass ins Portfolio passt. Und bei dem man sich mit dem Lizenzgeber einig wird.
FIAT Open Top
Da die beiden großen unlängst erschienenen Automodelle, drücken wir es freundlich aus, polarisierenden Diskussionen hervorgerufen haben würde ich es auch als einen Akt der Wiedergutmachung empfinden, wenn der kleine Fiat bald käuflich zu erwerben wäre. Ich freue mich schon auf die Setbesprechung.

Neues aus der Werkstatt

Gut ein Jahr nach meinem ersten entsprechenden Modell bin ich, ganz im Trend der Zeit zu dem Entschluß gekommen, mich verschärft der innerstädtischen Elektromobilität widmen.

Nein, keine Tesla-Store, keine Tankstelle für Elektroautos. Und auch keine Batteriebusse. Nicht einmal ein T2 Elektrotransporter. Sondern ich bleibe dem Thema Aachener Straßenbahn treu. Allerdings über ein Diorama hinaus.

In der Klötzchen-Welt hat die Straßenbahn über den verkehrspolitischen Nutzen hinaus unschlagbare Vorteile. Kurze Züge. Keine aufwändigen Bahnanlagen. Und der Radius von 40 Noppen passt tendenziell (na gut, 13,44 m) schon fast zu dem üblichen kleinsten Vorbildradius von 25 Metern. Auch die Fahrzeugbreite, die im Bereich zwischen 2,2 und 2,65 m liegt, passt prima zu den im LEGO-Bereich üblichen 6-8w-Breite. Auch wenn sich gerade Schienen prima einpflastern lassen sind auch Schienen neben den Straßen durchaus vorbildgerecht.

Auch wenn die nachfolgenden Modelle nicht vollständig fertiggestellt sind mag ich diese dennoch präsentieren. Ich denke das geht in Ordnung und vergrößert für Alle die (Vor-)Freude.

Als zweites Fahrzeug der Aachener Straßenbahn hat der TSS 1, ein Schleifwagen erbaut. In seinem ersten Leben war der TSS 1 als 1895 bei Herbrand gebauter zweiachsiger Triebwagen im Einsatz. 1940 erhielt er einen neuen Wagenkasten und war fortan als Schleifwagen im Einsatz. Bis zum unseligen Ende im Jahre 1974. Auch beim Abschiedskorso war er mit dabei. Leider wurde der Oldtimer noch im selben Jahr verschrottet. Da es nicht alle Teile in den benötigten Farben gibt ist das Modell noch nicht final fertiggestellt. Für die orangenen Fenster wurde ich China fündig.

Erhalten blieb der Sprengwagen 1. Dieser steht heute vor dem Museum Zinkhütter Hof in Stolberg. Gesprengt wurde nicht mit Dynamit, sondern mit Wasser gegen Staub auf der Fahrbahn.

Der heute im Straßenbahnmuseum Lüttich stehende Pferdebahnwagen 70 ist kein Orignal, sondern ein 1950 aus einem Beiwagen entstandener Nachbau.

Dieses Fahrzeug benötigt noch einige Beschriftungen bis es stimmig wirkt. Für die Fenster werde ich mir wohl Panelen bedrucken lassen.
70-jahre-aseag-03
Nach nur 13 Einsatzjahren wurde der Gelenkwagen 1110 bereits verschrottet. Trotz der kurzen Zeit konnte das Fahrzeug auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken. Als Triebwagen 113 und 118 an die Straßenbahn Rheydt geliefert wurden diese und weitere Dreiachser nach Oberhausen verkauft. Dort wurden sie mittels „Sänfte“ als schwebendes Mittelteil zu Gelenkwagen umgebaut. Nach deren Einstellung ging der Wagen 368, wie er dort hieß gemeinsam mit optisch leicht abweichenden neu für Oberhausen beschafften Fahrzeugen nach Aachen.

Hier fehlen noch die Beschriftungen und Fahrgäste. Auch der Sänfte werde ich mich wohl noch mal annehmen müssen.
Aachen: Mit Jägermeister ins Theater gehen

Das wohl wichtigste Fahrzeug für das Selbstbewusstsein der ASEAG waren die 1956 beim örtlichen Hersteller Talbot neubeschafften vierachsigen Großraumwagen.

Heute ist nur der Wagen 1006 erhalten geblieben. Dieser befindet sich im Straßenbahnmuseum Lüttich.
Auch hier fehlen noch Fahrgäste und Beschriftung. Die „Stoßstangen“ aus Schläuchen werde ich wohl noch durch exakter biegbares und weniger flexibles messingrohr aus dem Bastelzubehör ersetzen.
Türen und noch mehr Front wurden zu einer Herausforderung. Die derzeitige Lösung erscheint mir von außen weitgehend stimmig, sollte aber noch etwas weniger fragil werden.

Aachen 1007

Zudem sind in den letzten Monaten einige Meter eingepflasterter Gleistrasse entstanden. Noch habe ich mich um Kurven, Weichen und Kreuzungen gedrückt. Das wird, zudem in schmaler Spur, noch eine Herausforderung werden.

LUG Showcase im LEGO® Store Köln

Seit gestern ist im LEGO® Store Köln ein gutes Stück Aachener Geschichte zu sehen. Meine „Buttertram“ ist im Showcase in der Hohen Straße 68-82 ausgestellt.

Für das Showcase werden von den LEGO® Modellbaufans Rheinland e. V. regelmäßig geeignete Modelle ausgewählt. Danke, Oliver! Dafür steht die Grundfläche von 64×48 Noppen (2 x 1,5 Grundplatten) zur Verfügung.

Für die Präsentation habe ich eine neue Haltestelle und ein paar Gebäudefassaden gebaut. Um trotz der beeingten Verhältnisse mehr als nur die Seite des Zugs zu zeigen, habe ich ein paar besonders schäbige Grundplatten zerschnitten. Damit das ganze trotzdem stabil ist, habe ich die Plattenfragmente mit doppelseitigem Klebeband auf eine dünne Sperrholzplatte geklebt. Dabei hatte es sich bewährt, zunächst nur ganz wenig von der Trennfolie abzuziehen, damit die Platte noch vor dem Festkleben ausgerichtet werden kann. Nachdem das Sperrholz fertig benoppt war, wurde darauf wieder eine Menge alter Technik-Pins gesetzt, um das Pflaster darzustellen.

Die Häuser haben kein konkretes Vorbild, sondern orientieren sich an vorhandenen MOCs. Die sandrote Fassade besteht aus Gründen der Kosten und Verfügbarkeit weitgehend aus Dachsteinen, von denen die Rückseite zu sehen ist.
Eine echte Rarität befindet sich auf dem Dach der Telefonzelle. In der Farbe „Very Light Orange“ gibt es nur diese Katze. Dieses Tier war im Jahr 2000 in zwei Sets der längst vergessenen Scala-Reihe enthalten.
Paul McCartney habe ich, ebenso wie eine „Gammler“ unter die Passanten gemischt.

Der Einbau in den Schaukasten hatte ein wenig etwas vom Bau eines Buddelschiffs, da die Öffnung etwas kleiner als die Grundfläche ist. Die Grundplatte musste leer in die Vitrine gelegt werden. Erst dort konnten die einzelnen Segmente der Gebäude konnten wieder zusammengefügt werden und um Figuren und Fahrzeuge ergänzt werden.
Die Szenerie wird mindestens bis Ende März im Kölner Store zu sehen sein. Vielleicht auch noch etwas länger. Über Euren Besuch und Eure Kommentare freue ich mich.

MOC: Buttertram

Meinen Weihnachtsurlaub habe ich genutzt, um ein MOC zu schaffen, dass den Schreibtisch in meinem Büro beim zieren soll.

Ein Fahrzeug der 1974 eingestellten Öcher Tram, der Aachener Straßenbahn, sollte als Vorbild dienen. Als neu-Aachener hatte ich meine erste Bleibe im Stadtteil Eilendorf. Dementsprechend habe ich mich für die fast ausschließlich auf der Linie 12 Eilendorf – Aachen – Vaals eingesetzten Gelenkzüge entschieden. Der Name „Buttertram“ der Fahrzeuge rührt von der häufigen Nutzung der Linie für Einkaufsfahrten in das benachbarte niederländische Vaals.

Diese Fahrzeuge wurden ab 1958 aus 1951 gelieferten Wagen des Verbandstyp umgebaut. Der Beiwagen ist an den Triebwagen aufgesattelt. Der Motorwagen verfügt über ein starres Fahrgestell, der Beiwagen über ein Drehgestell.
Da es an den Endstellen Wendeschleifen (Vaals, Theater) bzw. ein Gleisdreieck (Eilendorf) bestanden, sich die Haltestellen jedoch sowohl in Mittel-, als auch in Seitenlage befanden, handelt es sich um Einrichtungsfahrzeug mit beidseitigen Türen. Nach der Einstellung der Linie 12 gingen die Züge nach Augsburg, wo ein Fahrzeug museal erhalten geblieben ist.

JHM-1971-0052 - Allemagne, Aachen, tramway
Bei der Umsetzung habe ich mich auf keines der 11 Vorbildfahrzeuge festgelegt. Und daher die vorbildlose Betriebsnummer 7117 vergeben.

Tram & Trolleybus in Aachen (1972)

Für das Gelenk wurde auf die mit den Mixels eingeführten Kugelgelenke zurückgegriffen. Das Fahrzeug würde sowohl mit dem Lego-Standard-Radius, als auch mit Kuppen und Wannen zurechtkommen. Wenn es geeignete Gleise gäbe. Die Schmalspurkurven überfordern hingegen die Kurvengängigkeit des Fahrzeugs. Mangels geeigneter Gleise ist es dann auch bei einem reinen Standmodell geblieben. Ein normalspuriger, PF-motorisierter KSW ist ebenfalls im Bau.

Für den Schreibtisch habe ich eine vollständig eingepflasterte Haltestelle auf 64×24 Noppen gebaut. Im Bedarfsfall wird das Betrachten – und auch Schieben des Modells – helfen, die Laune zu heben. Und sicher für das ein oder andere angeregte Gespräch sorgen.
Aachener Strassenbahnpanorama (1973)
Ebenso zwar vorbildlos, aber nicht ohne Hintergrund ist die Haltestelle.

All Change…

Die Linie 12 verkehrte am 11. März 1973 zum letzten mal. Einen Winter und zwei Sommer später, am 29. September 1974 mit „Verkraftung“ der Linie 15 das Ende der Aachener Straßenbahn eingeläutet.

Seither gab es zwei erfolgversprechende und mit zugesagter, hochprozentiger Landesförderung versehene Versuche, in Aachen wieder Stadtverkehr auf der Schiene durchzuführen. Der erste Versuch wurde 1999 nach einem Wechsel der Ratsmehrheit begraben. 2013 wurde nach negativem Ratsbürgerentscheid die Campusbahn begraben.

Nach 1974, 1999 und 2013 hoffe ich, dass es nicht bis 2034 dauert, bis ein neuer und endlich erfolgversprechender Anlauf unternommen wird auf Adalbertsteinweg und Trierer Straße ein der Nachfrage entsprechendes Nahverkehrsmittel einzuführen. Aller guten Dinge sind drei!

In den großen euregionalen Nachbarstädten sind zwei Stradtbahnprojekte kurz vor der Realisierung. Neben der Sneltram Hasselt – Maastricht ist auch Lüttich dabei, die Straßenbahn als moderne Stadtbahn wieder einzuführen.

Zyppersches Gesetz

Von Andreas „Zypper“ stammt die These „Ein Stein fehlt immer“. Um diese Regel zu überprüfen habe ich mich an den gnadenlosen Selbsttest gewagt und kurz vor einer Ausstellung ein MOC in Angriff genommen, dass mich an die Grenzen meines Steinebestandes bringen wird.
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Mein Horten-Kaufhaus hat mir zwar gefallen, war mir aber im Vergleich zu den anderen Gebäuden etwas zu klein. Daher habe ich es abgerissen und bin dabei, es um eine 16×16 Platte in Länge, Breite und Höhe anwachsen zu lassen. Dabei kommt die blöde dritte Potenz ins Spiel, mit der der Steinebedarf in solch einem Fall anwächst. Zu allem Überfluss habe ich noch ein Innengerüst eingeplant, um das Modell zum Transport zerlegbar zu gestalten.
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Damit die Basics ausreichen, hatte ich beizeiten einen netten Bricklink-Händler angefragt, ob mir dieser mal ein paar Kilo Basics zukommen lassen kann, die auf Grund von Kratzern und Verfärbungen nicht für den Verkauf geeignet sind. Somit war ein ordentlicher Grundstock gelegt. Die Kisten mit den Standardfarben leerten sich zwar rasch, aber hier ging ich schon recht früh davon aus, dass diese ausreichen dürften.
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Klemmen wird es bei den Dachecken. Eine erste Überschlagsrechnung hatte ergeben, dass mir etwa 500 Stück fehlen dürften. Die nicht gewogenen, bereits verbauten Ecken berücksichtigt.

Welcher Stein macht am Ende das Rennen?

Nach einigem Baufortschritt zeichnet sich ab, dass die Basics zwar übelst geplündert wurden, aber es nicht zu Engpässen kommen wird. Die Kisten mit den roten und blauem 2×4 waren am Ende restlos geleert, die gelben arg geplündert. Aber es hat gereicht. Zur Not hätte ich noch viele weiße Basics gehabt. Die behalte ich lieber für andere Projekte, statt sie als Füllmaterterial zu verwenden.

Mit weiterem Baufortschritt steigt die Skepsis, ob die vorhandenen Dachecken ausreichen werden. Also noch nicht bestückte Platten zählen und mit dem Vorrat auf die Waage. Schreck. Es sind nicht 500 Elemente, sondern über 1.300 die fehlen. Vermutlich sind die Gewichtsangaben bei Bricklink nicht korrekt. Oder meine Waage ist fehlerhaft. Würde es ihr nicht verübeln, da es sich nicht um eine Präzisionsprodukt handelt.

Auch wenn ich noch einige Panikkäufe getätigt habe; rechtzeitig kommen werden die Steine wohl nicht mehr. Wenn dabei einige Platten auf der Rückseite frei bleiben sollten wird das den Gesamteindruck nicht zu sehr stören. Dennoch schade.
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Insgesamt werden für den Bau 7488 der Dachecken benötigt.

Bei den dunkelgrauen Platten warte ich noch sehnsüchtig auf ein viel zu spät von mir geordertes Päckchen vom Kundendienst. Aber auch wenn dieses nicht mehr rechtzeitig eintreffen sollte ist das kein Drama. Hier habe ich reichlich kleinere Platten, aus denen ich dann Stückeln kann.

Ach ja, die braunen 1×8 für die Erweiterung des Vordachs sind auch noch nicht eingetroffen.

Um nicht nur zu klagen. Die LEGO®-Entwickler haben mir überraschend eine Verbesserung ermöglicht. In St. Augustin wurde vor allem der weiße Schriftzug bemängelt. Den gab es wohl auch und damals ging das nicht anders.

Anfang des Jahres erschien das Bracket 1 x 2 – 1 x 2 Inverted 99780 in blau, u. A. im Ford Mustang. Der im vergangene Monat erschienene Ideas-Caterham brachte tatsächlich das ersehnte Bracket 1 x 2 – 1 x 2 99781 in der neuen Farbe blau mit. Und das an einer Stelle, die man eigentlich gar nicht sieht. Als ob die Set-Entwicker dabei an meine Nöte gedacht hätten.
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99780
99781

Am Ende fehlen…

… 1542 der Ecksteine. Gezählt. 928 Stück sind im „Vorlauf. Also fehlen noch 614 Stück. Die nächste Lieferung werde ich mal auf die Waage legen.

ABSolut empfehlenswert

ABSolut empfehlenswert ist der Besuch der Ausstellung „ABSolut Steinchen„, die am 04. und 05.06.2016 in der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg stattfindet.
Erste Impressionen konnte ich beim Aufbau am Freitag, 03.06. einfangen. Und natürlich viele, tolle Freunde und Bekannte wieder treffen.
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Hier entsteht die große Monorail-Anlage im MonoRail-Standard (MoRaSt).
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Ralf (Cran) hat seine PCS mitgebracht, die er zum Ausstellungsbeginn zu einer mittelalterlichen, modularen Stadt zusammengepuzzelt haben wird.
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Werner (Lok24) hat eine Anlage aus der grauen 12V-Aera mitgebracht. Nicht aus dieser Zeit stammt die Steuerung des Stellwerks.
Mehr Fotos von mir gibt es auf Flickr.

Ein echter Siegertyp

In meiner Kindheit hat man 40 Jahre Autos noch als „Schnaufferl“ bezeichnet. Heute, der Porsche 935 wurde von 1976 bis 1981 gebaut, können einem so alte Autos den Atem rauben. So alt ist der „Top Ass“ der Autoquartette schon. Auch wenn eine aktuellen, aufgeblasenen Mittelklasse-Vertreterlimousine wie dem BMW M5 mit 441 kW zumindest auf dem Papier auf dem Niveau des 935 angekommen sind. Bei einer Alltagstauglichkeit, die sich der Porsche niemals angemaßt hätte.
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Ein echter Siegertyp ist der Porsche 935. Zahlreiche DIN A4-Seiten umfassen die Ergebnislisten aus Wikipedia.
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Eigentlich habe ich keine besondere Affinität zur Zuffenhausener Marke. Auch wenn es nach dem 917 bereits mein zweiter klassicher Rennwagen ist.
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Initialzündung war der Porsche 935/78 „Moby Dick“ aus de, japanischen 4-Wide Lego Cars Blog. Diesen 935 musste ich haben und startete unverzüglich den Nachbau. Auch das Modell ist ein Siegertyp, denn es wurde bei der Messe „Minifig rides“ zum besten Rennwagen gewählt, wie mir der Online-Translator verraten hat.
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Dann habe ich den 911er, ebenfalls ein Nachbau und m.E. die beste Umsetzung dieses Typs überhaupt, daneben gestellt. Eigentlich steckt unter dem 935 ein 911 Turbo, intern als 930 bezeichnet. Also müssen die Proportionen passen. Radstand verlängert, steilere Frontscheibe. Farbschema angepasst. Goldene BBS-Felgen. Andere Front, flacheres Heck. Entlüftungskästen in den Türen. Graziler Heckspoiler. Keine Ahnung, ob das jetzt eine Kopie, ein Plagiat, ein MOD oder inzwischen ein MOC ist. Egal. Hauptsache das Ergebnis gefällt.

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Aus skandinavischen Bausteinen sollte man auch skandinavische Autos bauen. Und da ich schon mal ein Fahrzeug eines schwedischen Überschlagkünsters gebaut habe ich diesmal Carlsson auf dem Dach zum Vorbild genommen. Beziehungsweise einen von ihm erfolgreich pilotierten Saab 96. Erst im sechsten Produktionsjahr, der Saab 96 wurde ab 1960 gebaut, wurden ein Viertaktmotor verbaut. Ein von Ford zugekaufter V4. Zuvor wurde ein von Heinkel entwickelter und gefertigter Zweitaktmotor verbaut.
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Die leider im vergangene Jahr verstorbene Rallye-Legende Erik Carlsson hatte recht häufig seinen Wagen aufs Dach gelegt und sich so diesen Spitznamen eingefangen. Den er mit Stolz trug. Zu den großen Erfolgen gehörten u. A. Siege bei der Rallye Monte Carlo in den Jahren 1962 und 1963. Das 63 Fahrzeug, zweitaktend, habe ich zum Vorbild genommen.
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Der Saab 92 war 1949 das erste von der Firma aus Trollhättan gebaute Auto. Beim Saab 91 handelte es sich noch um ein Flugzeug, Inzwischen ist Saab weitgehend Geschichte. Schade.

Ein vor zwei Tagen erschienener Artikel über den Saab 92 gab den Auslöser, sich an dem zweitaktenden Schweden zu versuchen.

Die Idee wuchs aus zwei AZMEPS mit Rundfliesen und einer Gitterfliese. Für den Übergang von 3W auf 4W wurde eine 1×2-Platte mit Hohlpin beötigt. Mit einem alten Gelenk lies sich das realisieren.
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Die ganz normalen Felgen gibt es leider nicht im originalen Schwarz. Auf Grund der eingelenkten Vorderachse wollte ich nicht auf Rundeiner-Platten mit Loch ausweichen.

Ein GAU, der viele Leben rettete

Vor 18 Jahren, am 21.Oktober 1997, ging ein Foto um die Welt. Der stellvertretende Chefredakteur Robert Collin der schwedischen Autozeitschrift „Teknikens Värld“ hatte mit der neu eingeführten A-Klasse den Spurwchseltest durchgeführt. Diesen hatte er und sein Team seit vielen Jahren bei jedem Autotest durchgeführt. Ohne Schlagzeilen zu produzieren. Mit dem Foto der überschlagenen A-Klasse ging der Spurwechseltest als „Elchtest“ in die Geschichte ein. Die mit immensem, langjährigen Werbeaufwand Einführung des neuen Modell des Premiumherstellers drohe zum Desaster zu werden.
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Mit noch größerem Aufwand konnte ein ramponiertes Image verhindert werden. Der zuvor nur in der Oberklasse gegen hohen Aufpreis erhältliche Schleuderschutz „ESP“ war fortan in der A-Klasse serienmäßig. Andere Hersteller zogen nach und boten den elektronischen Helfer serienmäßig oder zumindest gegen Aufpreis in allen Klassen an. Inzwischen ist ESP für Neuwagen gesetzlich vorgeschrieben.
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Auch wenn die Elektronik die Grenzen der Physik nicht aufheben kann, hat diese geholfen so manchen Unfall zu verhindern.

Als ich das erste Bild des Sets 41066 „Anna & Kristoff’s Sleigh Adventure“ sah, kam mir die spontane Idee, der A-Klasse eine kleine Szene zu widmen. Auch wenn der Großhirsch damals nur im Geiste vorkam und durch Pylonen ersetzt wurde.

Inzwischen ist das Set erhältlich und die Szenerie konnte fertiggestellt werden. Der Elch hat sichtlich Freude daran, den Daimlerpiloten zu erschrecken.

Wenn bei Autofahrten tatsächlich einmal die Kontrolleuchte im Armaturenbrett uns darauf hinweisen, dass das ESP eingreift sollten wir Collin danken. Ohne ihn wäre der Straßenverkehr heute weniger sicher.
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Mit ESP nachgerüstet hat der „Elchi“ W 168 keine Probleme mehr, die Pylonen zu umrunden.
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